Gewitter in den Bergen – Gefahr erkannt…

… Gefahr gebannt! Oder?

Jeder der in den Bergen unterwegs ist hat es schon erlebt: Schnelle Wetterwechsel! Wo grade noch Sonnenschein und bestes Wetter war zieht plötzlich ein Gewitter auf.

Im Normalfall hat man den Wetterbericht schon im Voraus gelesen und ist auf Wetterwechsel vorbereitet. Das Problem mit Gewittern in den Bergen ist, dass sie oft sehr lokal entstehen und oft genug nicht genau vorhersehbar sind. So ist es selbst bei sorgfältigster Tourenplanung und stetiger Wetterbeobachtung nicht auszuschließen, dass man in ein Gewitter gerät.

Laut DAV ist insbesondere zwischen Mai und August ist die Gewittergefahr am größten und es gibt eine hohe Neigung zu nachmittäglichen Wärmegewittern. Die turmartigen Wolkenformationen (Cumulonimbus, Gewitterwolke) kündigen aufziehende Gewitter dann an. Aufkommender Wind mahnt schon zur Eile, sich einen Unterstand zu suchen. Regen, Blitz und Donner folgen. Nur gut, wenn man bis dahin schon einen sicheren Ort gefunden hat, oder wieder bereits unten ist.

Natürlich ist es für alle Bergsportler essentiell zu wissen, wie man sich bei Gewittern in den Bergen richtig verhält. Für die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer. Hier findest du ein paar Tips, was zu tun ist, wenn dich ein Gewitter doch überrascht oder du nicht schnell genug einen Unterstand findest.

 

Die Empfehlungen des Alpenvereins zum Verhalten bei Gewitter in den Bergen gelten auch allgemein: 

• Vor der Tour Wetterbericht einholen. Bei unsicheren Wetterbedingungen schon bei der Tourenvorbereitung einen möglichen Schutz (Almen, Hütten …) oder Notabstieg /-abfahrt einplanen und die Tour möglichst früh beginnen.
• Während der Tour ist eine regelmäßige Wetterbeobachtung sehr wichtig! Lieber zu früh bzw. umsonst pausieren oder umdrehen und Behausung mit Blitzableiter aufsuchen, als in ein Gewitter zu geraten.
• Wenn während der Tour doch ein Gewitter anrückt, sollte man unsichere Stellen verlassen: Unsicher sind Waldränder, Nischen in/unter frei stehenden Felsblöcken oder frei stehende Bäume. Auch ein Zelt ist bei einem Gewitter kein sicherer Aufenthaltsort. Besser ist es, sich mitten im Wald aufzuhalten oder in Mulden von freien Bergwiesen. Erste Wahl, sofern möglich: eine Schutzhütte, möglichst mit ausreichender Blitzschutzanlage
• Außerdem im Falle eines Gewitters von allen wasserführenden Bereichen fernhalten. Bäche oder Seen meiden. Darüber hinaus alle metallenen Ausrüstungsgegenstände (auch das Bike!) mit ausreichend Abstand deponieren. Und fernhalten von seilversicherten Steigen oder Gipfelkreuzen!
• Kommt es ganz dicke und das Gewitter ist förmlich über einem im Freien, empfiehlt es sich, eine Schutzposition einzunehmen: Dazu kauert man sich mit geschlossenen und angezogenen Beinen am besten auf eine isolierende Unterlage (wie einen trockenen Rucksack). Je weniger Kontaktfläche zum Boden besteht, desto geringer ist die Gefahr von sogenannten Kriechströmen.
• Wichtig: Bei einem Gewitter sollte der Abstand zwischen den Tourenpartnern vergrößert werden.
• Das allerwichtigste, egal was passiert: Ruhe bewahren

 

Weitere Infos zum richtigen Verhalten bei Gewitter in den Bergen findet ihr auf der Seite des DAV oder auch beim Interkantonalen Bergführerverbande der Schweiz.

In diesem Sinne,
Keep on riding! And keep save!

Rob