Ötzi-Tour 06/2016 – Ötztaler Hochgebirge, Trails und Täler vom Feinsten
Vom 25. bis 27. Juni 2016 fanden sich einige MTB-Club Mitglieder zusammen, um eine gemeinsame Tour in den Ötztaler Alpen zu fahren. Die Gruppe von 11 fUhr am Freitag Abend Richtung Zwieselstein im Ötztal los, um am Samstag gleich früh im Sattel zu sitzen.
Lest hier die Tagesberichte der Teilnehmer:
Tag 1 von Andrea: Von Zwieselstein nach Vernagt im Schnalstal
Drei Tage Rucksacktour, mehr als 5000 Höhenmeter, Gletscherüberquerung zu elft mit dem Mountainbike. Gespannt darauf, was uns in den eisigen Höhen der Ötztaler Alpen erwartet, radeln wir am ersten Tag bei herrlichem Sonnenschein und warmen Temperaturen von unserem Ausgangspunkt in Zwieselstein bei Sölden los.
Die ersten 400 Höhenmeter legen wir gemütlich über Teerstraße ins kleine Bergsteigerdorf Vent zurück. Von dort aus führt uns ein zunächst steil ansteigender und dann recht angenehm zu radelnder Schotterweg auf die 2500 Meter hoch gelegene Martin-Busch-Hütte. Halbzeit und Stärkung beim Mittagessen, dann geht’s weiter über die Geröllebene ins hinterste Niedertal – und das schon bald zu Fuß. So weit wie möglich schieben wir unser Fahrrad noch auf den steinigen Pfaden neben uns her, bis auf einer Höhe von etwa 2800 Metern die Ausläufer des Niederjochferners beginnen. Jetzt heißt es Räder schultern, um über geschlossene Schneedecken weitere 200 Höhenmeter auf die Similaunhütte zurückzulegen.
Die Erleichterung, das Fahrrad auf 3019 Metern endlich wieder abzusetzen und die Füße in der warmen Hütte aufwärmen zu dürfen, ist bei uns allen riesengroß. Einige haben sich aber zu früh gefreut, denn der Abstieg ins Schnalstal beginnt erst einmal sehr zerklüftet und ausgesetzt – sodass nur die Profis unter uns vom erneuten Tragen des Rades über die ersten 300 Höhenmeter verschont bleiben. Je weiter wir uns aber den Weg ins Tal – mit wunderbarem Blick auf den Vernagt-Stausee – bahnen, desto schöner und fahrbarer wird der Trail für uns alle. Auch ein kurzes Hagel-Intermezzo kann uns den Spaß an der Abfahrt nun nicht mehr verderben und wir erreichen erschöpft aber glücklich unsere Unterkunft in einem urigen Bauernhaus direkt über dem Vernagt-Stausee.
Tag 2 von Herwig: Von Vernagt nach Moss im Passeiertal
Nach einer sehr lauen und angenehmen Nacht ging es am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück gut eingepackt mal ein paar Höhenmeter den Asphalt runter. Als Reini meinte, dass wir uns hier wieder „etwas luftiger kleiden könnten“ war allen klar – es ging tendenziell wieder bergauf. Und zwar mit +20% Steigung. Nach ca. 2,5 Stunden fuhren wir in das wunderschöne Pfelderer Tal und machten Mittagspause im Eishof. Gut gestärkt ging es jetzt erst einmal entspannt weiter Richtung der nächsten, grossen Herausforderung.
Das Eisjöchl auf 2.908m Seehöhe war der 2. Gipfel der Ötzi Tour. Am Ende des Tales wechselten sich dann Fahr- und Schiebepassagen ab. Als wir jedoch ab ca. 2.700m wieder Schnee erreichten, hies es wieder die Bikes zu schultern. Teilweise versanken wir bis zu den Oberschenkeln im Schnee, was wirklich anstrengend war. Oben angekommen wurde das Wetter zunehmend schlechter und so beschlossen wir zügig mit dem Abstieg zu beginnen. Es war dann eine Mischung zwischen Abfahrt, Abstieg und abrutschen. Dabei konnten sich Rob und Christian als Fänger der abrutschenden Biker incl. Bikes beweisen. Kurz mussten wir uns dann noch wegen eines kleinen Gewitters unterstellen – so gut es eben ging… . Der Trail ins Tal war sogar für mich gut fahrbar und hat rießig Spaß gemacht. Andere meinten es wäre eine langweilig Autobahn 😉
Nach einer kurzen Einkehr auf der Latziner Alm radelten wir zügig nach Moos, zu unserer 3. Unterkunft. Pizza, Bier und ein Sieg der Deutschen Mannschaft brachten abermals einen gemütlichen, aber nicht mehr so langen Abend zustande wie am Vortag.
Tag 3 von Robert: Von Moos im Passeiertal zurück nach Zwieselstein
Der dritte Tag begann zunächst wieder sehr gemütlich beim gemeinsamen Frühstück. In der Nacht waren wir nochmal kurz von einem Gewitter geweckt worden, das hatte sich bis zum Morgen aber verzogen und wir freuten uns auf unsere Schlussetappe. Die Route führte uns aus dem Passeiertal über das 2474m hohe Timmelsjoch wieder heraus zurück ins Ötztal zum Ausgangspunkt nach Zwieselstein.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und starteten wie vereinbart und gut diszipliniert um 08.30 los. Das ist mit einer 11er Gruppe oft nicht immer einfach, aber wir waren jetzt schon gut eingespielt.
Wir rollten kurz durch die Gassen von Moos und weiter auf einer Forststraße entlang des Passer-Baches Richtung Timmelsjoch. So konnten wir die Hälfte der recht viel befahrenen Timmelsjocher Bergstraße auf sehr angenehme Weise umgehen und hatten unsere Ruhe von Autos und Motorrädern. Der Preis dafür war allerdings schweißtreibend, denn die Straße verengte sich zum nicht ganz einfachen Bergauf-Trail. Immer gut zu fahren allerdings immer steiniger und steiler.
Auf der Höhe von ca. 1700m wechselten auf die Timmeljocher Passstrasse und nahmen nach kurzer Rast die restlichen knapp 800hm Höhenmeter in Angriff. Die mussten wir uns mit den Motorrädern und Hobby-Rennfahrern teilen. Aber im gleichmäßigem Kurbeltempo arbeiteten wir uns bei immer schöneren Panoramaausblicken aufwärts und kamen wir einer nach dem anderen am Joch an. Dort freuten uns auf die Brotzeit in der Jausenstation. Jeder spürte nach der Auffahrt die müden Beine. Die Strapazen waren beim Essen und der Gaudi in der Gruppe aber natürlich wieder schnell vergessen.
Für die letzte Abfahrt nach Zwieselstein konnten wir die Gruppe teilen. Wem es bis hierhin an hochalpinen Trails gereicht hat, fuhr einfach auf der Passstraße ab. Für die Trailsüchtigen bot sich nochmal eine super Abfahrt. Diese führte zunächst steinig an einem Bachbett entlang mit wenig Gefälle, sodass man auf dem Bike gut mitarbeiten musste. Mit der Baumgrenze ging es auf einem spannenden Waldtrail weiter. Überwiegend im S2 Gelände mit kurzen technischen Passagen konnten wir die Tour angemessen abrunden. Der letzte Abschnitt führte uns einfach nach Zwieselstein zurück. Dort trafen die beiden Gruppen wieder zusammen und wir beschlossen diese fantastische 3tägige Ötzi-Tour bei einem gemeinsamen und sehr griabien Essen beim Italiener.
Ein jeder war gefesselt von den gesammelten Erlebnissen der letzten Tage. Wir hatten alle eine gemeinsame abenteuerliche Geschichte in den Hochlagen der Ötztaler Alpen erlebt, von der jeder noch lange erzählen wird.
Danke an dieser Stelle an Reini für die genial geplante und geführte Tour. Es war für alle ein tolles Erlebnis. Das Ergebnis ist immer was die Gruppe draus macht. Deshalb auch ein großer Dank an alle die dabei waren und zur guten Stimmung beigetragen haben. Wenn man sich aufeinander einstellen kann und ein bisserl auf die Bedürfnisse aller schaut, sind solche Touren in dieser Gruppengröße einmalig schön!
Bis ganz sicher zum nächsten Mal!
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