Bike-Familienfahrt Gardasee
Die Woche vom 04.06. – 11.06. waren wir mit 2 Familien des MTB-Club am Gardasee. Eingebucht haben wir uns in einer familienfreundlichen, sehr gut ausgestatteten und schön zentral gelegenen Ferienwohnung im Bike-Mekka Torbole. Dort waren wir genau am richtigen Ort: Schnell im Zentrum Torbole, an der Hafenpromenade und am Seeufer, dazu umgeben von den wunderbaren Bergen des nördlichen Gardasees. Die Bike-Anhänger für die Kleinen waren natürlich auch dabei. Es sollte ja schließlich ein Bike-Urlaub werden!
Vorab haben wir uns schon auf ein gemischtes Programm für die Woche verständigt. Es sollte nichts zu kurz kommen: Familientouren mit den Kleinen im Anhänger, Ausflüge in die nahegelegenen Städtchen, genügend Ruhepausen für die Kleinen, Ausspannen und Spielen im Garten und am See, bisserl Shoppen, nett Essen gehen, einige schöne Trails für die Männer und natürlich viel Gelati!
So holten wir am Sonntag dann auch gleich unsere Bikes raus, checkten sie kurz durch, fachsimpelten noch etwas und los ging die erste Anhänger-Radlrunde. Zunächst rollten Richtung Arco und weiter in das Valle del Sacra auf dem Sentiero Campagnola in Richtung Dro und von da weiter auf dem Sentiero della Marroche. Der schottrige Karrenweg führte uns durch Olivenhaine an den schroffen Felsmassiven des nördlichen Gardasees entlang. Wunderbare Blicke auf große Felswände und in das Eldorado der Sportkletterer säumten unseren Weg. Kurze aber durchaus knackige Anstiege forderten uns Männern mit den Chariots und den schlafenden Kindern darin. Aber der Weg und die Strecke waren super und wir freuten uns über die erste Ausfahrt. Bei einer Einkehr in einer sehr gemütlichen kleinen Weingartenschänke inmitten der Weinfelder konnten wir uns und die Kinder wieder stärken. Der riesige Garten mit Rutsche war ideal für die Kinder. Kleine Snacks für die Großen gab Power für das letzte Stück des Rückwegs nach Torbole.
Am Montag waren wir Männer dran. Einige Trails wollten wir schon mitnehmen. Die Wahl fiel auf den Coast-Trail (Nr. 6). Der Aufstieg in Richtung Altissimo hoch ging nach dem ausgiebigen Frühstück gut. Einige Trails ließen wir liegen, obwohl der 601er und der Scull immer reizt. Bei etwa 1150m zweigt der Coast-Trail Richtung Navene ab. Nachdem wir die tolle Aussicht bei einer Stärkung genossen haben, gings abwärts. Zunächst noch zum Einrollen den breiteren Waldweg, dann immer enger, steiniger und wurzeliger in den Trail. Dieser ist flowig und leicht fahrbar ohne größere Schwierigkeiten. Zwei bis drei technischere Stellen bringen kurze Abwechslung, ansonsten zieht sich der Trail gleichmäßig und schön nach Navene runter. An einigen Aussichtspunkten wird man mit tollen Tiefblicken belohnt.
Dienstag war wieder Familien-Biketag. Das insgesamt gemischte Wetter ließ uns nach dem Frühstück aufbrechen. Heute hatten wir uns etwas bergigeres ausgesucht und wollten Höhenmeter mit den Anhängern machen. Auch die Frauen wollten ein wenig Höhenluft schnuppern. So rollten wir an der See-Promenade von Torbole nach Riva entlang und von dort die Ponale in Richtung Pregasina hoch. Die Kinder in den Chariots wurden auf dem Kies- und Steinweg ein wenig geschüttelt und gewogen, bis sie einschliefen und von den Strapazen der männlichen Zugpferde vorne nichts mitbekamen. Das 25kg Gepäck spürt man schon in den Beinen. Nach durchaus schweißtreibenden 500hm Anstieg lockte das erfrischende Weißbier und leckere Spagetti Promodora alla Casa. Die ausgedehnte Pause am Berg tat gut, bevor wie auf dem gleichen Weg über die Ponale wieder nach Riva rollten. Die Kinder wurden wieder in den Schlaf gewogen und diesmal zischten die Frauen vornweg und genossen den leichten Trail sehr.
Unten ein Eis und der Tag ist perfekt.
Mittwoch sah von früh weg schon nach instabiler Wetterlage aus. So ließen wir die Räder stehen und fuhren mit der Fähre nach Limone. Nach einer windigen Überfahrt spazierten wir durch die sehr bevölkerten Straßen und Gässchen. Einzigartig, wie die Häuser an den Fels gebaut sind. Etwas stressig sind allerdings die Touristenmassen, doch beschweren kann man sich auch nicht – wir sind ja Teil davon. Ein tolles Restaurant über den Dächern mit sehr schöner Aussicht lockte zur Einkehr. Dann fing der Regen an und wir schlenderten dann auch langsam zur Anlegestelle zurück. Das obligatorische Eis gab es natürlich auch noch für alle.
Donnerstag war Familientag und wir unternahmen ein jeder etwas für sich. Die einen hatten einen schönen Tagesauflug nach Verona und die anderen packten nochmal die Bikes und den Chariot und fuhren nach Arco. Ein Besuch auf der Burg Arco mit toller Aussicht und Gassen-Schlendern macht auch Laune. Gutes Essen und Eis inclusive. Aus dem anschließendem Besuch in der Therme wurde leider nichts – das Bad war geschlossen. Am Abend fanden sich die Familien wieder zusammen und beim gemeinsamen Abendessen erzählten wir uns unsere Erlebnisse.
Der Freitag war für eine weitere Männertour reserviert. Diesmal nahmen wir uns eine größere Runde vor und visierten den Passo Rocchetta an. Anstieg über die Ponale zum Ledrosee ging gut. Ab dem Ledrosee beginnt die wunderschöne Auffahrt zur Bocca die Fortini. Durch bewaldete Bergwege schraubt sich die Straße anfangs steil, zwischendurch angenehm moderat und schließlich nochmal extrem steil nach oben. An der Bocca die Fortini eröffnen sich wunderbare Blicke auf den Gardasee und nach Limone. Trails zweigen nach allen Seiten ab. Wir fuhren noch bis zum Passo Rocchetta und machten dort nach ca. 1400hm unsere verdiente Pause mit fantastischen Blick über den Gardasee.
Ab da gings abwärts. Auf dem 422 fährt man sich bei wunderbaren Tiefblicken technisch leicht ein. Dann zweigt der 422B ab und wird gröber und macht bis kurz vor Pregasina viel Spaß. Ab da wird’s nochmal anspruchsvoll bis runter auf Seehöhe. Einige Abzweiger haben es durchaus in sich. Wieder eine sehr gelungene Tour. Wir radeln zurück nach Riva und Torbole, holen die Frauen und Kinder ab, starten mit den Anhängern nochmal nach Riva los und gingen sehr schön in den Gassen zum Essen. Am Abend gab es noch bei einem Bier oder Wein das Eröffnungsspiel der Euro 2016.
Alles in allem war es eine spannende und abwechlungsreiche Woche. Man braucht natürlich ein ordentliches Maß Geduld, Verständnis und auch guten Willen, wenn man mit Familien und Kleinkindern unterwegs ist. Wir haben aber gesehen, es läuft! Familenurlaub, eine erste Erfahrung wert!
Die MTB-Club Familiengruppe wird sich dieses Jahr noch weiter aktiv zeigen.
Interessierte Familien wenden sich an Rob.