Ritchey Mountain Bike Challenge bei bestem Wetter gestartet
„Sonne pur bei Temperaturen von deutlich über 20 Grad im April beim Saisonauftakt der Ritchey Challenge in Kempten – nein, das ist kein Scherz – im für gewöhnlich Schlechtwetter-geplagten Allgäu gab es dieses Jahr endlich mal traumhafte Bedingungen für die rund 600 Starter des Auto Brosch-Bikemarathons.“ So freute sich der Veranstalter über die herrlichen Bedingungen am vergangenen Sonntag.
Der Auto Brosch-Bikemarathon ist der erste der insgesamt 10 MTB-Marathons, die am Ende in die Gesamtwertung der Ritchey MTB Challenge einfließen. Längere Strecken bringen mehr Punkte, jedoch ist auch für Neulinge und Anfänger im Renngeschehen schöne kürzere Alternativen geboten. Hier findet ihr mehr zu diesem Event http://www.mountainbike-challenge.de/news-pid331
Auch das Club-Trikot erstrahlte am vergangenen Sonntag an mehreren Fahrern. So starteten neben Tobias auch Peter, Martin, Max B. und der Vereinsneuling Mateusz über die verschiedenen Distanzen.
Tobias und Peter lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben, lest selbst!
Mal verliert man, und mal gewinnen die anderen
Von Peter Gierlich
Es verhieß ein mörderisches Wattvernichten mit großem Asphalt- und Forststraßen-Anteil zu werden. Grund genug, mich vom Start weg hinter Martin zu klemmen. Es ist ein törichter Plan: etwa 10 Minuten später ringe ich vergeblich nach dem zweiten Atem und werde vom Feld nach hinten durchgereicht. Als dann ein so gerade abgefangener Drift über beide Räder auf Schotter fast noch das Aus beschert, sitzen Contenance und Motivation vereint in der Ecke und weinen bitterlich. Das ändert sich jedoch, als auf einmal in der Ferne ein Trail-Einstieg (einer der wenigen) auftaucht. Die Turbulenzen im Teilnehmer-Feld dort nutze ich um wieder etwas Boden gut zu machen. Weiter geht es wie gehabt durch Wälder und Wiesen. Etwa 15km vor dem Ziel habe ich mich in einer Gruppe zurechtgefunden, die durch hohe Angriffslustigkeit, aber für mich passendes Tempo besticht. In Gruppen fahre ich selten, also Chance nutzen. Kurze Sprints bergauf wechseln sich mit frechen Anbremsduellen vor Kurven ab. Die Gruppe bricht mit der Zeit immer weiter auseinander, und wenige Kilometer vor dem Ziel bin ich zu zweit mit einem enorm wattstarken Kollegen übrig geblieben. Er ist stark, ich zu schwach, somit bin ich es der meistens hinten fährt. Das scheint ihn nicht groß zu stören, so dass er auch noch nebenbei die Zeit findet, mir Schlüsselstellen bis zum Ziel zu erzählen. Ein anderer Teilnehmer kommt 1 Kilometer vor dem Ziel fast wieder ran, die Watt-Maschine vor mir dreht auf, ich sehe Sternchen, aber der Störenfried ist neutralisiert. 500m vor dem Ziel, ich bin immer noch dran, also sprinten: 300m, sieht gut aus. 200m, nebendran, leichter Geschwindigkeits-Überschuß. 100m, eine halbe Radlänge voraus, Power ist da, Zielbogen in Sicht, passt! Aber oh nein, direkt vor dem Zielbogen noch eine Linkskurve, die innere Linie (die meine) durch einen Stahlzaun begrenzt. Halbrechts neben mir der Kollege, Ausweichen nicht möglich. Verdammt, passt nicht! Gas weg, den Mitstreiter ziehen lassen. Fair Play, High Five im Ziel. Physisch vollkommen zerstört setze ich mich dort erst einmal hin, innerlich grinse ich dennoch in mich hinein. Sehr schöne Race Action, die die wenig selektive Strecke am Ende doch noch kompensiert.
Endlich geiles Wetter
Von Tobias Rübenach
Heute war´s endlich soweit. Der erste Marathon der Saison und dann gleich Ritchey Challenge. Ich hatte mir (wie die letzten Jahre) die lange Strecke mit offiziell 78km und 1500hm vorgenommen. Die letzten Jahre hab ich mir immer kurzfristig nach einer Runde überlegt zum Ziel abzubiegen. Heute hab ich´s durchgezogen. Also 2 Runden. Bei 25° Grad Vollgas über Wald- und Wiesenwege, Trails und Asphalt ballern. Technisch nicht sonderlich anspruchsvoll, war trotzdem vollste Konzentration gefordert, die Trails waren schnell, extrem Wurzelig und teilweise die Bodensicht wegen dem vielen Staub stark eingeschränkt.
Die Beine waren gut, trotzdem bin ich in der zweiten Runde ein bisschen gestorben (wohl auch weil ich nach dem Rennen hinten weniger als 1 Bar im Reifen hatte) und ich habe noch 6 Plätze eingebüßt.
Am Ende war´s dann Platz 28 Gesamt im Ziel bei wirklich starker Konkurrenz, mit 2:38:53h.
Ein super Start in die Ritchey-Challenge für mich und meine Tanja, die bei einem mega starken Frauenfeld auf den 8. Gesamtrang fahren konnte.