Unsre Mäxe rocken Riva

Das letzte April-Wochenende hat so einiges im CrossCountry-Rennsport anzubieten. Riva Bike-Marathon, Bundesliga in Heubach und viele lokale Rennen, und fast überall stieß man auf die rot-weißen Club-Farben. 

Beim Riva Bike-Marathon ging der Sieg über die „Ronda Grande“ (2830 Höhenmeter auf 73 km) an unseren Elite-Fahrer Max Holz, ebenfalls auf das Podest fuhr Maxi Maier auf der „Ronda Piccola“ (44 km und 1523 Höhenmeter). Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Peter, Tobias und David finishten am Gardasee in der Kategorie „Ronda Extrema“, bei der es 90 km und stolze 3838 Höhenmeter zu bewältigen gab.

Bereits am Samstag fuhren Martin und Felix beim „Bike The Rock“ Heubach Marathon mit und konnten teilweise Bundesliga-Trailstaub schnuppern, da der Track teilweise auf der Bundesliga Strecke verlief. Das Auftaktrennen des Sparkassen Cup 2018 in Waldkirchen nahmen Jörg und Sarah mit und genossen bei herrlichem Sonnenschein und (zu) warmen Temperaturen Bayernwald-Luft.

Auch der Tag der Arbeit wurde neben ausgedehnten Ausfahrten zum Rennkilometersammeln benutzt! So findet alljährlich an jenem 1. Mai in Abensberg ein Rennen des Jura-Cup statt, das für einige schon fester Bestandteil im Rennkalender ist.

Viel Spaß bei den einzelnen Erfahrungsberichten!

 

Berichte Maxi

Etwas Pech beim Eliminator-Rennen

Von Maxi Maier

Am Samstag vor dem Marathon startete ich beim Ghost Eliminator Sprint. Es War eine Strecke von etwa einem Kilometer am Hafen von Riva, gespickt mit Hindernissen und Sprüngen. Das Qualifikationsrennen konnte ich mit der 2. schnellsten Zeit absolvieren. Danach ging es in das Mann gegen Mann Ausscheidungsfahren. Im Achtelfinal lauf konnte ich meinen Konkurrenten hinter mir lassen und zog ins Viertelfinale ein. Im Viertelfinale hatte ich das Vergnügen gegen einen 4-Cross Spezialisten zu fahren. Zunächst sah alles noch gut aus. Doch bei einem Überholversuch von mir an einer Paletten-Rampe drängte mich mein Konkurrent etwas unfair zur Seite und ich rauschte mit einer Viel zu hohen Geschwindigkeit über diese Rampe, sprang viel zu weit, landete auf dem Vorderrad im flachen und überschlug mich mehrmals. Dabei verlor ich nicht nur den Einzug ins Halbfinale, sondern musste mich auch über einen gebrochenen Rahmen und Abschürfungen Knie und Hüfte ärgern.

Trotz widriger Umstände zweiter auf der Ronda Piccola

Als ich am morgen aufstand und zum Frühstückstisch humpelte, war ich mir noch nicht sicher, ob ich heute an den Start gehen konnte. Mein geschwollenes Knie konnte ich kaum durchstrecken  geschweige denn belasten. Doch der Ehrgeiz meinen Vorjahressieger zu wiederholen, bewegte mich dazu doch meine Radklamotten anzuziehen und aufs Rad zu steigen. Am ersten Anstieg sortierte sich an der Spitze des Feldes um mich herum eine sechsköpfige Gruppe. Gemeinsam  kletterten wir die ersten 1000 hm der Strecke. Der Schmerz in meinem Knie ließ immer weiter nach und ich konnte mich mit zwei Verfolgern absetzen. Im weiteren Rennverlauf musste ich dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und kämpfte mich allein an dritter Position voran. Am letzten Anstieg des Rennens blitzte ein blaues Trikot aus dem Wald hervor und ich hatte Blickkontakt zu dem 2. Platzierten. Ich nahm alle Kraft zusammen und schloss das Loch zu meinem Vordermann. Im letzten Downhill und den letzten 4 km konnten wir den Abstand zum Vordermann noch verkürzen, jedoch nicht mehr einholen. Mit einem überragendem Schlusssprint auf den letzten 200 m konnte ich nach 44km und 1500hm mit einer Fahrzeit von 1:50h den 2. Platz verteidigen. Leider hat es nicht ganz zum Sieg gereicht. Doch In Anbetracht der Tatsache , dass ich mit einem lädierten Körper und einem gebrochenem Rahmen an den Start gegangen bin, kann ich mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden sein.

Bericht Peter

Eine Marathon-Perle

Von Peter Gierlich

Was die Atmosphäre und die Strecke betrifft ist es eins der schönsten Marathon-Rennen in Europa. Grund genug, mich nach 2016 dieses Jahr wieder anzumelden. Ronda Extrema selbstverständlich, maximale Schmerzen. Danach sieht es nach dem Start überhaupt nicht aus: im ersten langen Anstieg kann ich ein relativ moderates Tempo außerhalb der roten Zone fahren, und mich dennoch recht stabil im Feld halten. Den -Herzfrequenz-Brustgurt hatte ich vorsichtshalber zu Hause gelassen. Genuss pur sind die Trails, die einem die hart erarbeiteten Höhenmeter versüßen. Meine Mitstreiter haben sich scheinbar abgesprochen: sie tragen überwiegend grüne oder gelbe Kits auf Schwarz. So surfe ich bis zur Mitte des Rennens auf einer trügerischen Euphorie-Welle, die jedoch während des langen Anstiegs zum höchsten Punkt der Strecke bei etwa 48km zusammenbricht. Der mörderische Gradient der letzten 200-300 Höhenmeter lässt das Leiden beginnen – endlich, es wurde schon fast unheimlich. Die Abfahrt danach und das stetige Auf und Ab -wenn auch auf zum großen Teil auf flowigen Trails- Richtung Gorghi ist nun von zu viel Euphorie befreit, und es ist hart in den Gegenanstiegen wieder in den richtigen Rhythmus zu kommen. Mit den anderen Brüdern im Schmerz um mich herum gibt es zahlreiche „Hello Again!“-Situationen: wir treffen uns regelmäßig auf den Trails und anschließend auf den Steigungen wieder. Vollständig aus ist der Ofen dann auf dem kurzen aber super-giftigen Beton-Anstieg vor den letzten Abfahrten: auf der linken Seite ein Lokal mit Sonnenterasse, Biker sitzen im Schatten und genießen italienische Spezialitäten mit einem kühlen Bier. Es ist der Inbegriff von Gardasee-Entspannung. Ich meine einige parkende E-Bikes aus dem Augenwinkel zu erkennen….

Ich hatte vergessen wie hart dieses Rennen ist. Mit letzter Kraft, in akuter Sauerstoffnot krebst unsere Gruppe unter Jubel der Zuschauer vorbei. King for a day.

Linderung erfolgt auf dem nachfolgenden fantastischen Downhill, bevor der letzte, ewig scheinende Anstieg folgt. Meine grün-gelben Mitstreiter schließen auf, nun heißt es dranbleiben. Aber keine Chance: erst explodiert ein nicht grün-gelber Mitstreiter mit einem Wut-/Schmerzensschrei hinter mir. Und dann ich, wenn auch mit Stil und ohne Gebrüll. Zwei muss ich ziehen lassen, einer bleibt dran. Und dann runter, endlich: noch einmal volle Konzentration, sauber fahren, alles wird gut. Ein Gegenanstieg noch, der sich aber zieht und viel zu lange ist: jetzt werde auch ich wütend, und malträtiere die Pedale so dass der eine hinter mir nun vollständig aus dem Blickfeld verschwindet. Die Beine krampfen. Auch die letzte Abfahrt hatte ich vergessen: denn nun schießt es mir durch den Kopf, dass ich mir auch vor 2 Jahren gewünscht hatte, dass nun endlich einmal Schluss damit ist, weil kaum noch Kraft in den Fingern ist. Doch siehe da, die Mühe lohnt sich, die 2 entflohenen Grün-Gelben sind eingesammelt.

Asphaltstraße zum Ziel: ein kurzer Blick nach hinten zeigt, dass ich von einer Gruppe eingesammelt werde. Keine Ahnung wer sie sind. Sie schließen auf. Die folgenden 5 Minuten zum Ziel kann ich nur noch schemenhaft wiedergeben: im Windschatten schießen wir zu viert über die Radwege von Riva. Ein Grün-Gelber ist wieder dabei und vorne, macht Tempo wie kurz nach dem Start. Es geht um nix, wir sind alle Hobby-Fahrer, also dranbleiben bis zum bitteren Ende. Einbiegen auf die letzten Meter zum Festival-Gelände, mit letzter Kraft aussprinten und wie im Opium-Rausch durchs Ziel. Geschafft! Das Leben ist schön.

Berichte Sarah

April und schon so heiß

Von Sarah Wälde

Nervös bin ich eigentlich vor jedem Rennen, nur gestern war es ganz besonders. Ob es an der langen Winterpause lag? Oder am dem heißen Temperaturen, der Strecke mit viel Berghoch? Oder an den 3 kleinen Sprüngen auf dem Bergab-Trail? Ach, und dann war ja noch der leichte Husten und Schnupfen ….. so wirklich Ruhe kehrte in meinem Kopf nicht ein, und so war ich froh als es endlich los ging. 5 Runden standen an beim Auftaktrennen des Sparkassen Cup in Waldkirchen. Pro Runde galt es einen kleinen Technikparcours mit Hindernissen, Treppen etc. zu durchkurven, dann gab es einen kurzen flowigen Trail bergab mit 2 Mini-Rockgarden und einigen Sprüngen (die jedoch auch gedropt werden konnten), und dann ging es für meinen Geschmack zu viel berghoch 😉 der Start war wie gewohnt sehr schnell und ich sah die ersten 3 Damen meiner Kategorie schon davonfliegen. Nach einem kurzen Stau im Technikparcours fand ich dann zum Glück schnell in meinen Rhythmus, sammelte eine Dame aus der U19 ein und strampelte dahin. In der zweiten Runde musste eine Dame aufgrund eines Platten leider das Rennen vorzeitig beenden, was hier Glück im Unglück für mich die dritte Position bedeutete. Eine weitere Schwierigkeit war das Überholen von Hobby-Fahrern aus dem vor uns gestarteten Männerfeld, einige ließen sich das nicht wirklich gefallen und reihten sich dann doch wieder vor mir ein …. na super.

Das anfangs doch ziemlich hohe Tempo, meine noch nicht komplett ausgeheilte Erkältung, fehlende Rennhärte und das heiße Wetter forderten dann ab Runde 3 ihren Tribut. Jedoch ist zwischen einem „Ich kann nicht mehr“ und einem vorzeitigem Beenden eines Rennens doch noch viel Platz und so schaffte ich es nach 57:50 Minuten als dritte in der Klasse „Damen“ über die Ziellinie.

Nun, trotz all der Umstände lief es ganz gut, ich hatte teilweise sogar Spaß und habe erneut gemerkt, dass ich an meiner Angst vor so kleinen Sprüngen arbeiten muss, nur ist ein „einfach drüber rollen“ nicht ganz so einfach 😉 die Anfahrt von doch 2 Stunden hat sich also gelohnt, und das Preisgeld wurde gleich in Kuchen investiert.


Postrace-Kuchenverpflegung in Abensberg nicht auf unserer Seite

So aufgeregt ich am Sonntag noch war, so ruhig und gleichgültig war ich 2 Tage später. Morgens am Frühstückstisch gab es noch eine kurze Diskussion, ob wir denn überhaupt fahren sollten. Meine Beine fühlten sich doch ziemlich müde an, aber ausnahmsweise durfte mal der Mann des Hauses entscheiden 😉 und so stand ich um 14 Uhr im beschaulichen Abensberg an der Startlinie. „Ist die Strecke noch so wie im letzten Jahr?“ „Im wesentlichen schon!“ Was letztendlich hieß, es war komplett der gleiche Kurs wie schon 2017, einzig der Schotterweg bergauf hatte einige Tiefsandpassagen und der Wurzeltrail hat im Vergleich zum Vorjahr Wurzeln verloren. Der Start war wie gewohnt flott, die ersten drei Damen waren sehr schnell weg, und so fuhr ich meine fünf Runden alleine mit meiner laufenden Nase. Hin und wieder gesellte sich ein Masters 3 Fahrer zu mir, die kurz nach uns Damen gestartet sind, und leistete mir oder auch umgekehrt Windschatten. Leider konnte ich am vorbeifliegenden Lars (nein, kein Masters 3, sondern eine Überrundung, da kurz vor mir gestartet) in der Runde 4 nicht dran bleiben.

Insgesamt fühlten sich die Beine erstaunlich gut an, und so konnte ich in der letzten Runde nochmals etwas Gas geben um das Überholtwerden durch Jörg noch etwas hinauszuzögern, an meiner Platzierung (4.) änderste sich jedoch nichts mehr 😉

Ein familiäres Rennen, das selbst ohne großen fahrtechnischen Anspruch eine Reise wert ist. Einzig unsere Postrace-Kuchenverpflegung müssen wir besser planen. Wie auch schon im Vorjahr gab es keinen Kuchen mehr. Also, im kommenden Jahr wirklich schon beim Startnummernabholen den Kuchen mit einkaufen.

Berichte Jörg

Es geht wieder los…

Von Jörg Schmidtmann

Dass eine Enduro-Tour mit 2 Stunden Bike-tragen nicht die optimalste Vorbelastung ist, ist mir durchaus bewusst, Spaß hatte ich trotzdem dabei. Und außerdem noch eine zusätzliche Ausrede, falls es nicht läuft. Die restlichen Ausreden wären dann noch wenig Training wegen „Rücken“ und dass ich zum ersten Rennen der Saison noch nie fit war.

Der Rücken war in den vergangenen Wochen tatsächlich ein Problem, und so war ich gespannt, ob nicht nur das vom Arzt verordnete lockere Radeln, sondern auch ein kleines Rennen hilft.

Der RSC Waldkirchen hatte für meinen Form- und Rückentest eine nette Strecke im hauseigenen kleinen „Bikepark“ und am angrenzenden Hügel hergerichtet und Sommerwetter bestellt. Ohne weiteres Ziel reihte ich mich hinten in der Startaufstellung ein und nachdem der Stau am ersten Trail überstanden war, freute ich mich, endlich mal wieder eine 180 auf meinem Pulsmesser zu sehen und den dazu passenden Geschmack im Mund zu haben. Eigentlich war ich mir sicher, dass mich die Raketen von vorne auf dem kurzen Rundkurs überrunden würden, aber scheinbar war ich doch nicht so langsam wie gedacht und kam tatsächlich ohne Überrundung durch. 7. Platz am Ende, und ich erinnerte mich an meine Ziele bei meinem ersten Rennen: „nicht letzter werden und nicht überrundet werden“. Zumindest dieses Ziel wäre erreicht und der Rücken hat auch gehalten.

Das wird schon langsam zur Tradition

Dies war nun schon mein dritter Start beim Obi-Cup in Abensberg, jedes Mal am „Tag der Arbeit“. Ein schöner Einstig in der Saison auf einen eher taktisch als technisch anspruchsvollen Strecke, da ein Großteil der Strecke aus der Anfahrt zum Trail über die Felder besteht, und der Rückweg genauso aussieht, nur mit einer anderen Windrichtung. Trotzdem ist es immer wieder witzig hier zu fahren, ein nett organisiertes, kompaktes Event.

Da die Lizenzklasse eine Minute vor der Hobbyklasse startet, ist mir als langsamer Fahrer im Lizenzfeld schon klar, dass ich nach zwei Minuten von der ersten „Hobby“-fahrern überrollt werde. Während meine direkten Kontrahenten um die hinteren Plätze versuchten den schnelleren Hobbyfahrern im Windschatten zu folgen (dabei aber immer wieder scheiterten) hoffte ich darauf, dass der ein oder andere von ihnen sich dabei übernehmen würde. Zudem Stand der Wind heute nicht schlecht, wirklichen Gegenwind gab es komischerweise nicht. Meine Geduld sollte sich am Ende tatsächlich auszahlen, ich fuhr konstant meine Runden, und konnte am Ende sogar noch auf den dritten Podestplatz nach vorne fahren (ok, mit einem riesen Rückstand, aber egal…).

Bericht Tobias

Ein Wochenende zum vergessen- oder vielleicht nicht ganz? 😉

Von Tobias Rübenach

Am Samstagmorgen in aller Früh ging es mit Tanja los, zum Sehnsuchtsort für alle Mountainbiker, dem Gardasee. Am Tag darauf wollten wir beim legendären BIKE Festival starten. Es sollte mein erster Ultramarathon in 2018 sein.

Am Sonntagmorgen dann gings los. Startblock A. Ein paar Reihen vor mir hatten sich die Crème de la Crème des MTB-Sports getroffen, u.a. der aktuelle Weltmeister Alban Lakata, der ehemalige Deutsche Meister Markus Kaufmann und viele mehr. Die Anspannung war groß, war ich doch noch nie in den bei diesem Festival am Start gewesen.

Ich hatte vorgenommen mich nicht mitreißen zu lassen und meinen Stiefel zu fahren. Am ersten Anstieg fühlte ich mich gut. 1 mal musste ich kurz vom Rad nachdem die Kette abgesprungen war. Dann die Abfahrt, schnell, technisch, super geil, spaßiges Teil.

Dann ging es in den 2ten Anstieg und was soll ich sagen außer: Betoniert und steil. Der Druck auf dem Pedal war immer noch gut. Dann in die nächste Abfahrt, wieder knackige Trails. Dann an die Verpflegung auftanken. Dort begannen dann die Probleme, ich trank einen Becher Cola, was ich vorher noch nie gemacht hatte. Eine halbe Stunde später ab Kilometer 40 wurde ich von Krämpfen gepeinigt.
Die steilen Anstiege und Trails forderten dann weiter ihren Tribut und ich verlor Platz um Platz. Es folgte dann weiter, in einer leichten Forstwegabfahrt eine Reifenpanne, bei der ich gute 8-10min liegen ließ. Am Ende kurz vorm finalen Trail kam dann noch ein Sturz hinzu.

Alles in allem ein Tag zum vergessen. 6:10.49h standen am Ende auf der Uhr und Gesamtplatz 101.

Aber ein bissl stolz, dass ich´s durchgezogen hab bin ich dann doch. Und: Geiles Rennen, geile Orga, geilste Strecke. Ronda Extrema, du hast mich nicht zum letzten Mal gesehen.