Erhalt der Dynamik ist der Schlüssel zum Erfolg?!

Die MTB-Saison ist im vollen Gange. Jedes Wochenende gibt es verschiedenste Touren und Techniktrainings vom MTB-Club und auch der Rennkader Cross-Country gönnt sich keine Freibad-Pause, im Gegenteil.Bereits am Samstag ging es beim Kitzalp Bike-Marathon in Kirchberg mit einem Klassiker los. Teilweise führt die Rennstrecke über eine Skipiste und der Abschluss bildet der legendäre Fleckalm-Trail (je nach Strecke komplett, oder nur teilweise). Die Auswahl der verschiedenen Strecken erschwerte die Suche nach all unsren Fahrern in der Ergebnisliste und ich war froh nicht mitgefahren zu sein, welche Strecke hätte ich denn nur gewählt? Für die zweit längste Distanz mit insgesamt 2500 Höhenmeter entschied sich Franklin, noch eher neu im Marathon-Geschäft. Die etwas kürzere Variante Medium B wählten Maxi und Tobias.

Am Sonntag gab es im beschaulichen Wildpoldsried ein weiteres Rennen der Bayernliga-Wertung, bei dem Peter, Jörg und Sarah am Start standen. Letztes Jahr gab es hier gratis Schlammpackungen, dieses Jahr war die Strecke im besten Zustand.

Viel Spaß mit den einzelnen Erfahrungsberichten und Bildern 🙂

Bericht Peter

Neulich sonntags im Allgäu

Von Peter Gierlich

Statt Tour sollte es an diesem Wochenende einmal wieder die Bayernliga sein. Wildpoldsried, mit einem kompakten, flowigen Wiesenkurs, auf dem man mehrmals den Gipfel bzw. die Flanken des Hungersbergs erklimmen muss. Zusammen mit den alten Meistern und den Hobbyfahrern geht es vom Start zügig weg: ich bin froh, nicht wie üblich komplett nach hinten durchgereicht zu werden, und etabliere mich irgendwo im Mittelfeld. Die kurzen steilen Anstiege auf den Wiesenstücken setzen mir zu, jedoch gelingt es mir in den schnellen Kurven mit traumhaftem Grip zumindest nicht vollständig den Anschluss zu verlieren. 2 Drops gibt es auch, bei denen ich mich über mein gelungenes Fahrwerk-Setup freue. Freude kommt bei mehreren wedeligen Passagen durch Wiesen und Felder auf, bei denen der Erhalt der Dynamik der Schlüssel ist. Der Schlüssel für was weiß ich noch nicht, aber gut anfühlen tut es sich auf jeden Fall, bevor der nächste Anstieg mich ein ums andere Mal in den Begrenzer zwingt. 2 Rockgardens sorgen dafür, dass es mit der Dynamik dann doch nicht zu viel wird. Lösung: Fahrwerk auf, rubbeldiekatz dadurch, Fahrwerk wieder zu, jaaa klein kriegen tut Ihr mich mit sowas nicht.

Jörg als Hoffnungsträger bei den Meistern schließt auf: ich klemme mich hinter ihn, und bleibe mit Mühe und Not bis zum Ende der 7. Runde hinter ihm. Aber es hilft, um bei den Anstiegen an seinem Hinterrad die Motivation zu erhalten Die alten Meister dürfen duschen gehen, alles unter 40 muss noch 2 Runden. Shut up legs, also weiter. Hinter mir taucht immer wieder frech ein Verfolger auf, auf den ich nicht wirklich Boden gut machen kann. Also in der 8. Runde noch einmal alles all in – der Abstand wird größer, und kann ihn bis zum Ende der 9. und letzten Runde retten. Von weit her höre ich meinen Namen als ich über die Ziellinie rolle, die folgenden Minuten vergehen im Nebel. Mission erfüllt, ich habe mich nach allen Regeln der Kunst kaputt gefahren. Trainer Jörg raunzt, dass ich verdammt nochmal eine Minute schneller hätte fahren sollen, dann wäre es noch was mit Siegerehrung und Allgäuer-Nudelpaket als Prämie geworden. Also setzen, 6. Eine Platzierung die ich dennoch schön finde, weil ich mit Wildpoldsried ein unterhaltsames, schön organisiertes Bayernliga-Rennen erleben durfte.

Tobias beim Kitzalp

Eine super steile Wiesenabfahrt, aufgeweicht vom vielen Regen

Von Tobias Rübenach

Am Samstag um 9:00 Uhr fiel der Startschuss zum 23. Kitzalp MTB Marathon. Dieses Jahr wurden die Österreichischen Staatsmeisterschaften ausgetragen, das bedeutete u.a. das die Top-Athleten Daniel Geismayr und der amtierende Weltmeister Alban Lakata am Start standen.

Ich startete über die Medium Plus Distanz über 46km und 2000 (ausgeschriebenen) Höhenmeter. Der Start war die ersten 4km neutralisiert und extrem hektisch. Dann wurde das Rennen scharf gemacht und 3km später gings in den ersten Anstieg mit über 1000hm. Die Choralpe. Das Tempo war hoch, leider spürte ich deutlich den Wettkampf am Mittwoch und es tat von Anfang an weh.

Glücklicherweise waren die Temperaturen niedrig sodass es mir ein wenig leichter viel. Nach 1h 3min kam ich auf 1800hm an. Die letzten Höhenmeter wurde ich von ca. 700 Zuschauern hochgepeitscht. 30% Wiesenanstieg. Taten weh aber gingen.

Danke für die Klasse Versorgung vom @Oberland Racing Team.

Dann gings in die erste Abfahrt, schnell viele Leute um mich herum und dann die Überraschung: Eine super steile Wiesenabfahrt, aufgeweicht vom vielen Regen. Ging auch überraschend gut. Dann ein weiterer Gegenanstieg, 300 unerwartete Höhenmeter. Anschließend ging´s in den nächsten Trail.

Dann der 2te 1000er des Tages. Der Anstieg zum auf 1808m gelegenen Ochsalm Bergstation bedeutete einfach nur leiden. Ich war froh die letzte Versorgung zu erreichen. Kurz stehen bleiben, Sattel runter und ab ging es in den Fleckalmtrail. 9km feinster Singletrail zum Abschluss. Nach einem kleinen Sturz wegen einer kurzen Unachtsamkeit und Krämpfen später kam ich nach 3h und 01min im Ziel auf Position 26 an.

Ein Ergebnis mit dem ich äußerst zufrieden sein kann. Nächste Woche sind die Beine dann bestimmt wieder besser 🙂

Jörg’s Rennen

Man muss auch mal was anders machen

Von Jörg Schmidtmann

…das galt zum Glück vor Allem fürs Wetter. Die Strecke war zwar die gleiche wie letztes Jahr, trotzdem nicht zu vergleichen. Dieses Mal eine trockene, flowige Wiesenstrecke, letztes Mal eine einzige Schlammrutsche.

Ich selbst wollte an diesem Wochenende endlich mal wieder ein Rennen fahren ohne schwere Beine von einer Tour am Vortag zu haben, also ganz „normal“ mit einem lockeren Rollen am Vortag statt einer mehrtägigen Tragetour. Und prompt läufts auch im Rennen, gemeinsam drehte ich mit Peter meine Runden, an guter Position bei den „Alten Herren“ (Masters2). Als ich aber nach 7 Runden ins Ziel einbiegen durfte (oder musste), hatte der Jungspund Peter als „Alterspräsident“ in der Eliteklasse noch 2 Runden vor sich.

Letztes Jahr war ich zwar erster, aber auch einziger Starter, dieses Jahr dann zweiter bei zumindest 6 Startern. Der Spaß beim Rennen hat die ausgefallene Tour am Vortag also vollkommen wett gemacht.

Sarah’s Erfahrung

Rennen und Fotograf – der neue Duathlon

Von Sarah Wälde

„Laut meiner Uhr noch 5 Minuten zum Start!“ „Der Start erfolgt in 10 Sekunden.“ Oh, ok, dann mal los, Garmin schnell gedrückt und den anderen hinterher gesprintet. Eine Dame und eine Juniorinnenfahrerin waren schnell weg, dann folgte an dritter Stelle schon ich, wow! Plötzlich schob sich eine weitere Fahrerin an mir vorbei bevor wir in die Flatterbandwelt einbogen, na super. Allerdings währte diese Konstellation nicht lange, und ich überholte sie wieder am ersten Anstieg, yesss! Das war es dann auch schon mit der Aufregung, und ich kurbelte und rollte und kurvte Runde um Runde. Der Abstand nach hinten wurde größer, nach vorne keine Ahnung, aber unerreichbar, also hatte ich meine Ruhe und konnte das Rennen, dieses Mal schön trocken und flowig, auch halbwegs genießen.

Allerdings blieb im Ziel keinerlei Zeit sich über den 2. Platz zu freuen, da sofort Jörg’s und Peter’s Rennen startete und ich Fotograf und Flaschenkind in einem war. In Windeseile zum Auto, umziehen, Banane und Aprikose gefuttert und zurück zur Strecke. Der verwinkelte und gut erreichbare Kurs bot sich geradezu an allen möglichen Stellen Bilder zu machen. Zum Glück fuhren die beiden immer schön zusammen, was coole Bilder ergab und weniger Wartezeit für mich bedeutete. Irgendwann fiel mir auf, dass vor lauter durch die Kamera schauen, ich gar nie anfeuerte oder fragte, wie es den beiden denn ginge. Also gab es bei der nächsten Begegnung ein „Hey, schaut gut aus!“

In der 5. Runde stand Trinkflaschenwechsel an, also, Berg runter und auf der anderen Seite hoch zur Feed-Zone. Aber Jörg’s Flaschen waren nicht da, Mist, hätte ich die aus dem Auto mitbringen sollen? Hmmmm, was jetzt? Er kommt ja schon gleich. Da sah ich meine verwaiste Flasche in der Ecke stehen, die zum Glück noch halbvoll war, puh. Auch wenn das Getränk nicht gerade Jörg’s Favorit war, da muss er jetzt durch. Nach erfolgten Flaschenwechsel und kurzer Erklärung rannte bzw. eher stolperte ich den Berg runter zum Auto, holte die Flaschen und wieder zurück. Was eine Anstrengung, schlimmer als mein Rennen! Gerade noch rechtzeitig bekam Jörg die Flasche in der 6. Runde, nicht auszudenken, wenn nicht 😉

Den einen Sprung auf der Rückseite des Berges fehlte mir noch als Bildmotiv, also, Berg hoch und runter und knips, knips, knips. Jetzt zum Ziel um dort von den Hindernissen nochmals Bilder, ja, das klingt gut. Also wieder Berg hoch und runter, ein schnelles „Hey, gib Gas, gleich hast du es geschafft!“ als ich Jörg und Peter nochmals kurz sah und dann weiter den Berg runter stolpern gen Ziel.

Nach dem Zieleinlauf von Jörg war mein Einsatz dann – zum Glück – beendet! Nach Ausfahren und Siegerehrung gab es dann beim Gasthof Hirsch in Wildpoldsried lecker Schnitzel mit Pommes und Berichterstattung.

Erneut ein klasse Rennen, nächstes Jahr gerne wieder, allerdings ohne Fotografeneinsatz, Bilder haben von dieser Strecke jetzt genug, im nassen wie auch trockenen Zustand!