Neues aus dem Rennteam
Am vergangenen Wochenende stand mit dem KitzAlp Bike Marathon ein sehr schönes Rennen in Kirchberg in Tirol an. Daher waren auch vier unserer Fahrer bei den unterschiedlichen Distanzen am Start. Martin Simon berichtet ausführlich, wie es ihm erging. Maxi Bartsch läßt lieber Bilder sprechen, er war auf der Marathon Medium Plus Strecke (46km, 2000 Höhenmeter) unterwegs und erlangte einen super 50.Platz im Gesamt-Klassement und einen 24. in seiner Altersklasse. Leider gab es für Tobias einen unschönen Bodenkontakt, und er musste das Rennen vorzeitig beenden. Es geht ihm aber schon wieder ganz gut. Auch Hüseyin zog es vor, das Rennen wegen einer Erkältung vorzeitig zu beenden. Sehr vernünftig 🙂
Lars Willems entschied sich ebenfalls für ein Rennen bei unseren Nachbarn und nahm an der Mondsee MTB-Challenge teil, mehr zu seinem Abenteuer in seinem Rennbericht!
Früher an später denken
Von Martin Simon
Mehr oder weniger als letztes Vorbereitungsrennen für meine beiden persönlichen Saisonhöhepunkte, die MTB Trilogy und die Sudety Challenge im Juli, wählte ich den Kitzalpbike Marathon in Kirchberg in Tirol. Der Veranstalter lässt einem noch während des Rennens die Wahl, ob man sich mit 58km und 2700Hm der Extremstrecke begnügen möchte oder sich doch über die volle Ultradistanz von 90km und 3800Hm quält.
Da der Start bereits für 8.00 Uhr angesetzt war, hieß es für mich den Wecker gleich auf 5.00 Uhr Wochentagseinstellung lassen, Frühstück für die Fahrt herrichten und ab nach Kirchberg. Dort ging ich dann um 8.00 Uhr bei wieder einmal grandiosem Wetter auf die Strecke mit dem Plan die Ultradistanz zu bezwingen. Ich kannte die Strecke und wusste somit was auf mich zukommt. „Früher an später denken“, so konnte man mein Motto in etwa für den Tag zusammenfassen. Heißt also nicht gleich alle Körner am Anfang verpulvern in dem Wissen, was noch auf einen wartet. Einiger meiner Mitstreiter schien das aber wieder einmal vollkommen egal zu sein, sie knallten schon in den ersten Berg hinein als gäbe es kein Morgen mehr. Einige scheinen es nie zu lernen.
Nach dem ersten Anstieg hieß es dann also auch nicht: „Schon 1000Hm geschafft“ sondern: „Noch 2800Hm vor mir“! Ein Grund, wieso ich dieses Rennen so mag, ist neben der super Organisation und dem permanenten Traumpanorama der Abfahrtsspaß, der einem auf den angelegten Trails geboten wird. So bekommt man für die Quälerei bergauf quasi die Entschädigung.
Im Mittelteil des Rennens warteten dann eher etwas kürzere Anstiege stets auf Höhen über 1500m mit größtenteils moderaten Steigungsprozenten, die aber immer wieder mit steilen Zwischenstücken garniert waren. Ich hatte einen ganz guten Tritt gefunden, sodass der Wahl der Ultradistanz nichts mehr im Weg stand. Kurz bevor es dann zur Streckenteilung kam, passierte mir allerdings noch eine etwas ungewöhnliche Kuriosität. In einer Abfahrt musste eine der zahlreichen Weidezaunschranken passiert werden. Ich hatte ordentlich Tempo drauf und fuhr nicht ganz mittig hindurch. Ich hörte ein lautes Knallen, konnte es aber optisch nicht zuordnen, da es direkt im Anschluss in eine dunkle Unterführung hineinging. Nachdem ich dort hindurch war konnte ich auch vorerst nichts feststellen und fuhr guter Dinge weiter. Als ich dann in den nächsten Anstieg kurbelte stellte ich dann mit Erstaunen fest, dass sich meine Startnummer verabschiedete hatte und damit auch mein Transponder für die Zeitnehmung. Ich überlegte kurz Umzudrehen, beschloss dann aber weiter zu fahren und mir den Zeitverlust zu ersparen, schließlich hatte ich ja noch eine Rückennummer und war somit noch identifizierbar.
An der Streckenteilung bog ich dann also Richtung Ultra ab und erfreute mich somit erstmal einer fast 20km langen Abfahrt mit einigen Zwischenanstiegen. Hier versuchte ich mich möglichst gut zu verpflegen um für den letzten langen Anstieg gewappnet zu sein. Dieser war derselbe wie der 2. Anstieg und somit kein Unbekannter mehr. Ab hier hieß es dann nur noch: „Später an gar nicht denken“ und einfach durchbeißen. Unten fand ich auch ganz gut herein, da ich mich zwischenzeitlich gut erholt hatte und vor allem bei den warmen Temperaturen gut abgekühlt war. Dies sollte sich aber in der prallen Mittagssonne schnell ändern, sodass es doch noch ein ziemlicher Kampf wurde. So musste ich auch noch 2 andere Fahrer am Berg ziehen lassen, andere konnte ich aber distanzieren. Oben angekommen wartete dann nur noch die letzte Abfahrt. Das diese aber der ca. 8km lange Fleckalmtrail war, machte die Angelenheit nach knapp 4000 bewältigten Höhenmetern nicht gerade zum Kinderspiel und verlangte nochmal die letzten Kraft- und Konzentrationsreserven ab.
So rollte ich also nach unbekannter Zeit ins Ziel und gab sofort an der Zeitnehmung Bescheid, dass ich meine Nummer verloren hatte. Dort wurde mir gesagt, dies sei kein Problem und ich wurde händisch notiert. In der Ergebnisliste tauchte dann trotzdem ein deprimierendes DNF auf. Eigentlich war ich also ganz gut durchgekommen und mit einer von mir kalkulierten Zeit von 5h 52min auch ganz zufrieden, irgendwie hatte ich aber auch nicht das Ziel erreicht. Mal schauen ob sich das noch regeln lässt. Jetzt heißt es aber erstmal gut erholen, denn so ein knapp 6-stündiges Rennen reißt doch einen etwas größeren Krater in die Energiereserven.
Die erste Runde zum Einfahren genutzt
Von Lars Willems
4,5km, 150hm und das 7 Runden – nicht die schlechteste Samstag-Nachmittag Beschäftigung. Im Rahmen des Mondsee Rennradmarathons wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein MTB XC-Rennen ausgetragen.
Top Wetter, top Strecke und eine tolle Stimmung im Zentrum von Mondsee. Leider lief die Anfahrt deutlich schlechter als erwartet. Gefühlt war es stockender Verkehr von München bis Salzburg. Schon mit dem Gedanken angefreundet, dass ich es nicht mehr pünktlich zum Rennen schaffen werde, konnte ich doch noch just in time vom Parkplatz in den Startblock rollen.
Während der Moderator und das Publikum gemeinsam den Countdown von 10 einstimmten, hatte ich einen kurzen Moment für mein Check up:
– Chemieklausur mitgeschrieben- check
– Radklamotten, Sonnenbrille und Helm- an
– Startnummer- am Rad
– Warmgefahren- nicht
– Strecke erkundet- nicht
– Luftdruck der Reifen- 3 bar xD
– Trinkflasche- leer
– Gangschaltung – funktioniert
Ok- vielleicht nicht meine beste Ausgangssituation, aber auch nicht meine schlechteste. Zumindest sollten die 22 Gänge funktionieren.
Als letzter ins Feld eingereiht, konnte ich mich während der neutralisierten Startphase etwas besser positionieren. Allerdings war nach der Startfreigabe mit kalten Beinen nicht daran zu denken, das Tempo der Spitze mit zu gehen. Also nutzte ich die 1. Runde als intensive Warmfahr-Streckenerkundung. Der hohe Reifendruck machte den relativ schnellen, aber doch schwierig zu fahrenden Trailabschnitt nicht leichter. Trotzdem habe ich in einen guten Rythmus gefunden und in einer 4er Gruppe ein tolles Rennen fahren dürfen. In der letzten Runde konnte ich der Attacke meines Mitstreiters folgen und ihn in der letzten kurzen Rampe vor dem Ziel im Sprint schlagen.
Am Ende reichte es für den 10. Rang. Ein für mich sehr erfreuliches Ergebnis.