Biketragetour aufs Kienjoch
Die Tour aufs Kienjoch gehört bestimmt zu den schönsten Bike-Touren in den Ammergauern. Den atemberaubenden Gipfelblick auf 1953m muss man sich allerdings zunächst erarbeiten – die ersten 600hm tretend, dann nochmal 600hm schiebend und tragend. So zählt das Kienjoch auch zu den Einstiegsbergen in das Bikebergsteigen, einer ganz besonderen Disziplin des Mountainbikens. Warum man sich das Bikebergsteigen antut? Weil in höheren Gefilden allein schon die Aussicht lohnt, auch weil das besondere Bike- und Bergerlebnis wartet und natürlich auch weil die Vielfalt und Anspruch der Trails wächst. Empfehlenswert ist diese Art der MTB-Touren allerdings nur bei entsprechend solider Fahrtechnik und Bergerfahrung.
Lest den Bericht von Klaus, der sich erstmals ans Bikebergsteigen herantasten. Danke an dieser Stelle an alle Teilnehmer, Eure Freude am Biken, Eure Ausdauer und die immer gute Laune auf unseren MTB-Club Touren!
Bis bald aufm Trail!
Rob
Von Klaus Eder
Eins vorweg. Ich habe noch nie mein Bike 600 Höhenmeter für fast zwei Stunden einen Berg raufgeschleppt. Jetzt war es soweit, das musste unbedingt ausprobiert werden, denn raufgehen oder rauffahren kannte ich ja schon.
Die ersten 7,5km ging’s bei moderaten 9% locker einen Forstweg hoch. Wir genossen das schöne Wetter, die Landschaft und konnten uns nebenbei noch gut unterhalten.
Das änderte sich schlagartig als wir die Bikes schultern mussten. Der 14 kg schwere Rahmen bohrte sich in meine Schulter und verursachte nach ca. 30 Sekunden ein permanentes Schmerzgefühl. Gefühlte 100 Positionswechsel konnten hier leider auch nicht weiterhelfen. Ich denke bei meiner Tragetechnik ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden.
Eine kurze Ablenkung von meinem Leid bescherte mir zwischendurch die grandiose Landschaft und die tollen Ausblicke.
Am Anfang dachte ich super Tour, zwischendurch dachte ich an aufgeben und dann kam der Gedanke was mache ich hier eigentlich bloß. Schleppe das Bike 600Hm für 2 Stunden einen relativ unbekannten bayerischen Voralpengipfel rauf. Was für ein Wechselbad der Gefühle!
Der Rest ist schnell erzählt. Oben angekommen, durchgeschwitzt und erschöpft, erfasste mich der Heißhunger und ich habe alles verschlungen was der Rucksack so hergab. Bei der Abfahrt wurden wir mit einem feinen nicht enden wollenden Spitzkehren Trail (ohne Wanderer) im Wiesengelände belohnt. Ja, genau dafür nimmt man so etwas auf sich.
Jetzt mit einem Abstand von einem Tag und nachlassenden Schulterschmerzen muss ich sagen: Hey, des war echt a coole Tour.
Ist schon komisch wie schnell man die Schmerzen doch vergisst und sich auf das nächste Abenteuer freut.
Danke auch an das tolle Team, hat echt Spaß gemacht mit Euch allen!
Bis bald!
Klaus
Informationen zur Tour:
Guide: Rob Schmid, Matthias
Teilnehmer: Mira, Diana, Claudia, Martin, Jochen, Claus, Klaus
Start: Graswang
Statistik: 21,4km / 1204Hm / 4:16h
Level: S2