Schierker Endurothon – ein Rennen der ganz besonderen Art
Hammerharz – dieser Slogan auf einem Aufkleber in der Startertüte des Schierker Endurothons trifft es sehr genau, wenn es um die Beschreibung dieses sehr speziellen MTB-Marathons geht. Auch die Ausstattung der Startertüte ist außergewöhnlich – eine Tafel Schokolade, eine Miniflasche Schierker Feuerstein, ein Microfleecetuch, ein Minifahrrad als Schlüsselanhänger etc.!
Während sich der Rest der Vereinsmitglieder auf dem Club-Sommerfest vergnügten, trafen Peter, Jörg und ich uns für eine spezielle Vereinsausfahrt am Fuße des Brocken/Harz. Jörg und Peter kannten die „heavy“ Strecke (70km bei 2400 Höhenmetern und anspruchsvollen Trails), ich bin vor 3 Jahren nur die Mitteldistanz gefahren und war schon sehr gespannt und natürlich aufgeregt.
Nach einem kleinen Anstieg wurde bereits im ersten Downhill-Trail die Fahrtechnik ordentlich gefordert. Nach einem kurzen Schotterstück folgte ein wurzliger und verwinkelter Bergauftrail (der anscheinend auch komplett fahrbar ist). Diesem Part folgte ein weiterer saftiger Anstieg auf losem Waldboden – jedoch fahrbar. Am Ende wurde man mit einem genialen Trail mit Flowparts, Rumpelsteinen und Wurzeln belohnt. Nun folgten mehrere kurze Anstiege mit einem weiteren lustigen Trail bevor es auf fiesen Grenzplattenwegen mit Längsrillen weiter berghoch ging. Zum Glück hatte die heavy Strecke nur einen Teil hiervon zu absolvieren (es muss ja auch Vorteile an dieser Streckenwahl geben). Die letzten Höhenmeter der „heavy“ Runde bedeuteten ein mieser, steiler Anstieg. Im Abschluss folgten mehrere himmlische Wurzel- und Rumpeltrails, die der Fahrtechnik einiges abverlangten. Aber genau deswegen sind wir ja auch mitgefahren. Die letzten Meter der Runde waren im Kurpark zu absolvieren, u.a. wurden wir eine Treppe hoch geschickt. Für mich kam hier Fahren gar nicht in Frage, es gibt jedoch Bilder, auf denen man Jörg fahrend sieht. Tja, und diese Runde galt es 3x zu durchfahren.
So taten es dann auch ca. 55 Fahrer. Ich ging die erste Runde eher verhalten an, hier ein Schwätzchen, da eine Unterhaltung. Zwischendurch sah ich Jörg flickend am Wegesrand stehen. Da hat er wohl trotz seines Enduro-Rads die falsche Linie gewählt (er entschied sich im Vorfeld nämlich für mehr Fahrspaß und nicht für die schnelle Rennfeile). Ziemlich schnell zog er dann auch schon wieder an mir vorbei – auch gut. Ab der 2. Runde fuhr ich meistens alleine, und fühlte mich in der dritten Runde noch super (die Analyse zeigte allerdings hinterher, dass es auch mit Abstand die langsamste Runde war …..). Dennoch war ich froh nach 4:50 Std als erste Dame über die Ziellinie zu rollen und später die 0,75l Flasche Schierker Feuerstein in Empfang zu nehmen. Auch Jörg hatte Spaß, und trotz Schaukelstuhl wurde er mit 4:15 Std Dritter in seiner Altersklasse 🙂
Nicht ganz so optimal lief es für Peter 🙁 Ein nach oben springender Stein zerstörte in der ersten Runde seine Trinkflasche, und der Inhalt landete beim ersten Trinkversuch komplett auf seiner Kleidung. So quälte er sich von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle, nicht optimal bei dem Wetter und der Strecke. Zudem verbog sich – ebenfalls durch einen Steinschlag – sein Schaltauge. Ich glaube auf dieser Strecke auch nicht die optimale Ausgangslage mit weniger Gängen zu fahren. Dennoch kam für ihn Aufgeben nicht in Frage und wurde mit 4:10 Std in seiner AK 12.!
Eine Revange gibt es im kommenden Jahr für ihn, auch wir werden versuchen wieder zu diesem liebevoll organisierten Rennen in den Harz zu fahren. Vielleicht nehmen wir dann auch mal am abschließenden Klappradrennen teil?!
Sehr hier einen Bericht aus MDR Sachsen-Anhalt heute – bei 1:09 Minuten huscht Peter durchs Bild, da war die Flasche noch in Ordnung https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/15e2a620bccc3beb?projector=1
An dieser Stelle noch ein Danke an Andrea Nothrof für die super Bilder!