Viele Höhenmeter am Pfingst-Wochenende
Viele, ich zum Beispiel, nutzten das Pfingst-Wochenende zum Beinebaumeln. Nicht jedoch vier unserer Mitglieder, die in Italien beim 3. Ortler Bike Marathon bzw. beim Glocknerkönig in Österreich ordentlich Höhenmeter sammelten.
David Gerstmayer, Tobias Rübenach und Maxi Bartsch standen beim Ortler Bike Marathon in Glurns/Südtirol am Start, ein Rennen aus der Ritchey Bike Challenge. Tobias entschied sich für die Marathon-Strecke (90km, 3000 Höhenmeter) und war mit seiner Zeit von 4:41,04 Stunden und dem 8. Platz in seiner Altersklasse sehr zufrieden. Maxi nutzte die Classic Strecke mit 51km und 1600 Höhenmetern um sich den 7. Platz in seiner AK zu sichern. Auch David, in den blau-schwarzen Team-Farben von Tomotion Racing by Black Tusk unterwegs, zeigte sich auf der Marathon Strecke sehr stark und verbuchte eine Endzeit von 4:26,13 Stunden! Lest aber selbst, v.a. was es noch für eine Aufregung vor dem Start gab und was ein Radschloss wert ist!
Eine etwas andere Herausforderung wählten Hüseyin Celebi und Claudia Gottschlich beim Glocknerkönig, einem (Renn)Radevent für jedermann auf der autofreien Großglockner Hochalpenstraße (27km, 1694 Höhenmeter). Hüso erreichte als insgesamt 19. (von 1705 Startern!!) das Ziel, welches sich auf luftigen 2445m befand. Aber auch Claudia war mit ihrer Zeit sowie Platzierung sehr zufrieden.
Sightseeing beim Ortler Bike Marathon
Von Gerd Thielen (Vater von Maxi)
Letztes Wochenende sind wir bereits am Freitag nach Glurns in Südtirol angereist. Bei schlechtem Wetter haben wir Teile der Strecke des Ortler Bike Marathons besichtigt, die sich der Maxi ausgesucht hat.
Am Samstag war purer Sonnenschein und vom schlechtem Wetter keine Spur. Somit konnte Maxi unter besten Bedingungen aus Block G starten. Die Strecke hat 51 Km und 1600 Höhenmeter.
Am Vortag hatte ich mir Punkte ausgesucht um Fotos von Maxi zu machen, jedoch machte mir die Polizei von Glurns einen Strich durch die Rechnung. Die Strecke wurde so abgesichert und gesperrt, dass die Punkte nicht zu erreichen waren. So suchte ich mit Hilfe von Streckenposten andere Streckenabschnitte.
Der Ortler Bike Marathon ist ein MTB-Rennen mit einem der schönsten Landschaften, was ich bisher sah: viele Ruinen, Schlösser und Burgen. Durch eine führte die Strecke kurz vor dem Ziel. Die Strecke hatte viel Asphalt, aber auch gute Trails. Zudem gab es auch eine lange Sumpfüberquerung über eine Holzbrücke, die parallel zu einem See führte! Mal etwas ganz anderes als sonst.
Mit einer Zeit von 2:36,50 Stunden erreichte Maxi in seiner Altersklasse einen guten 7. Platz. In seiner Renndistanz starteten fast 600 Fahrer, von denen 587 das Rennen auch beendeten. Insgesamt finishte Maxi in den Top 100!
Ex-Rennradprofi Luca Paolini überholt und in einer Gruppe zusammen mit Esther Süss!
Von David Gerstmayer
Nach dem Motto „Südtirol is calling again“ sind wir (Bine, Sabine, Susanne und Mario) im Auto Konvoi am Freitag schon nach Glurns gefahren. Am Samstag stand dann endlich das zweite Saisonhighlight mit 90km und genau 3000hm an. Unser Glück war dieses Mal das der Ortlerbike Marathon ein Teamrennen war und es mal wieder super organisiert war!!
Eine Organisation, die man nicht mehr toppen kann! Vielen vielen Dank Uli und Nani! Ich kann euch gar nicht genug danken! Genauso wie den fleißigen Betreuern Petra und Christa! DANKE EUCH ALLEN!!!
Bevor es aber am Samstag in der Früh um 6.30 Uhr zum Aufwärmen Richtung Stilfserjoch ging, stand mir noch ein anderes Problem bevor. Mein Rad war im Keller zusammen mit Sabines Rad abgesperrt und der Schlüssel zum Schloss lag im Auto, dass schon seit Freitagabend bei Nani am Campingplatz im 10km entfernten Glurns lag. Na super 😀 „Was jetzt?!“ war die Frage, die wir uns stellten. Ich war kurz vor der Verzweiflung und sah mich schon zum Startort sprinten…aber zum Glück hatte Sabine die Idee, dass wir ja das Schloss aufbrechen könnten. Gesagt getan. Nebenan war ein großer Stall und der Vater des Pensionsbesitzers hatte natürlich alles da an Werkzeugen. Zuerst haben wir es mit einem mega großen Seitenschneider versucht aber es ging nicht. Dann kam die Flex zum Einsatz und ich hab vor Freude fast geweint, so glücklich war ich dass das Rad von dem Schloss befreit war. Puhhhh….
Am Startort angekommen haben wir uns alle am Treffpunkt getroffen und 10min vorm Start haben Danièle und ich mich aufm Weg zu unserem Lizenzblock gemacht. Tja, da der Eingang nur vorne war blieb uns nichts anderes übrig als uns frech in die erste Reihe vor Stars wie dem italienischen Meister Juri Ragnoli, Roel Paulissen, Konny Looser etc. zu stellen. Für mich war das mega geil und für die Danièle eher etwas ungewohnt und komisch
Die ersten 20min bergauf bin ich mit der Spitzengruppe bei ca. 340w im Schnitt mitgefahren und habe dann reißen lassen. Der erste Berg hatte ja noch 1000hm von 1300hm. Allerdings merkte ich schon da, dass die Beine nicht so liefen wie ich das eigentlich wollte. Viel zu schwer und iwie ganz komisch. Ich konnte aus irgendeinem Grund meine Wattwerte am Berg nicht mehr so fahren und halten, wie ich es einst in Riva gemacht habe. Es waren immer um die 20-30w weniger. Echt schade. Das zog sich auch leider durch das ganze Rennen.
Oben auf 2250m Höhe angekommen habe ich von meiner Betreuerin Petra zugeflüstert bekommen, dass ich ca. 15min auf den Ersten Juri Ragnoli habe. Eigentlich alles super. Dann hab ich noch schnell eine Flasche entgegengenommen und rein ging’s in die erste Abfahrt. Dieses Mal hieß es ja keine Schwächen aufzeigen und so gut es geht bergab zufahren.
Am zweiten Berg wollte ich dann wieder meine Watt fahren aber es ging erneut nichts. Max 300w und dann war Schluss. So langsam verkopfte ich mich mehr und mehr und suchte schon während dem Rennen nach den Ursachen. Zum Glück kam nach ca. 300hm auch gleich wieder eine Abfahrt, in der ich meinen Kopf zumindest ein bisschen von den Wattwerten befreien konnte.
Dann kam der Schlüsselpunkt des Rennen. Der dritte Anstieg mit ca. 400hm, der im Anschluss runter zum Reschensee führte. Mir war bewusst, dass ich hier „all-out“ fahren muss, um so Plätze gut zu machen und in eine einigermaßen große Gruppe zu kommen. Dann kam einer von hinten angeschossen und ich folgte ihm was nur ging bergauf. Nach ca. 35 gefahrenen km und 1800hm war das dann gar nicht so einfach. Aber egal. Kopf aus, nicht auf den Wattmesser schauen und einfach nur am Hinterrad bleiben. 20min purer Schmerz waren die Folge! Ein Wattschnitt von ca 330-340w machte es mir dann oben möglich in eine 5er Gruppe zu gelangen. Ein kleines Highlight nebenbei war, dass ich bergab Luca Paolini vom Torpado Racing Team (bis 2015 war er Rennradprofi beim Team Katusha und Tour de France Teilnehmer) überholt und stehen gelassen habe. Wow. Wenn das keinen extra Energieschub gibt, weiß ich auch nicht weiter. Dann ging’s rein in die Abfahrt. Schotter und Trails im Mischmasch.Meine Gruppe war aber bergab dermaßen schlecht, dass ich mich auf Position 3 so unsicher gefühlt habe, dass ich mich gleich dazu entschieden habe die Führungsarbeit zu übernehmen. Und das bergab!!! Kraaaaaank! Da konnte ich gleich mal mein ganzes Repertoire an Kurventechnik auspacken.
Unten am Reschensee angekommen standen uns ca 15-20 flache Kilometer bevor. Plötzlich waren wir sogar eine große 5er Gruppe und ich dachte mir dass es hätte besser gar nicht kommen können.
Allerdings hatte ich mich da aber auch gleich geirrt. Die Führungsarbeit wurde von 2-3 Fahrern inkl. mir gemacht. Die Anderen konnten/wollten nicht mitführen. Das nahm ich auch gleich zum Anlass und ließ die Anderen meinen Frust spüren! Ich gab als ich immer dran war alles! 340-440w und das 1-2min lang über 20min. Unter uns in der Gruppe war dann auch eine Fahrerin und wie sich das später herausstellte, war das die Gewinnerin Esther Süss. Woooow. Aber trotzdem schade, dass sie kein einziges Mal mitgeführt hat! Meinen Frust hat sie da übrigens auch zu spüren bekommen….
(Wie ich ihrem Bericht aber entnehmen konnte, hat sie nicht führen können, da sie am Limit war und Mühe hatte dranzubleiben. Das lag wohl an den ständigen Tempoverschärfungen…)
Am letzten Berg angekommen ließ ich die Gruppe ziehen (mal wieder zu viel geführt?!) Kurz vor der Kuppe nach ca. 500hm konnte ich aber noch ein bis zwei Fahrer aus der Gruppe stellen. Manchmal wird man eben für‘s Vernünftigbleiben belohnt
Dann ging’s wieder rein in die letzten 15km. An der letzten Verpflegungsstation nahm ich noch von der Uli schnell eine Cola Flasche entgegen und ab ging die Post. 2 kurze Hügel standen mir noch bevor, die ich mit Schwung und allem was ging hochsprintete. Auf den letzten flachen Kilometern konnte ich sogar noch einen Fahrer aus der alten Gruppe stellen und ich heftete mich an sein Hinterrad so gut es ging. Er versuchte mich zwar durch ständige Antritte abzuschütteln aber das gelang ihm nicht. Da ich die Strecke aus dem Vorjahr noch kannte, wusste ich, dass ich spätestens beim letzten Kilometerschild attackieren muss, da das Finale ziemlich kurvenreich war. Das Problem aber: Ich hatte ja schon in seinem Windschatten Wattwerte von 360-380w.
Dann kam sie die Attacke. 450w und ich machte schnell eine Lücke zu ihm auf. Allerdings war das ein ziemlich langer Kilometer und als ich die 400m entfernte Ziellinie sah, blickte ich mich nochmal um und sah, dass er immer näher und näher kam. „Das darf doch nicht sein. F*** f*** f*** ich werd doch nicht aufm letzten Meter verlieren?!“, dachte ich mir. Dann zog ich nochmal an und erreichte unglaubliche 490w im Schnitt auf den letzten 40sec. Meeega. Im Ziel war ich dann auch so gut wie tot.
Mit 4h 26min auf 90km und 3000hm erreichte ich den 66. Gesamtplatz von 699 Startern. In der U23 wurde ich leider 7./16 mit 10min Rückstand auf das Podium und 20min auf den Ersten. Es ist nimmer weit weg!!!!
Ich hatte zwar Power bis zum Ende, aber am Berg lief es leider trotzdem nicht wie gewollt.
Jetzt habe ich genau zwei Wochen Zeit um mich auf das nächste Highlight dem Sella Ronda Hero mit 87km und 4500hm vorzubereiten. Irgendwann muss doch alles nach Plan laufen!!
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Richtig geil war’s!
Von Tobias Rübenach
Am Samstag ging´s für mich das erste Mal nach Italien zum Rennen fahren. Im Vorfeld des Ortler Bike Marathon´s hatte ich mir schon Gedanken gemacht, ob ich gegen die leichten und schnellen Italiener was ausrichten könnte. Aber von Anfang an: Start war um 8:00 Uhr, ich durfte aus dem „B-Startblock“ mit den ganzen Profi und Halbprofessionellen Starten :-/ Naja, damit war dann wohl auch klar das „langsam angehen“ wieder nichts wird 😉 Schnell ging´s in den ersten Anstieg rein, brutales Ding mit ca. 1300hm auf knapp 20km, dann wunderschöne Single-Trail Abfahrten und wie immer- Forstautobahnen. So ging’s hoch und runter. Ein Highlight war für mich die knappen 15km, die ich mit der italienischen Marathon- Meisterin Mara Fuma Galli in einer Gruppe verbringen konnte. Erst an einem kurzen Stich am Reschensee, bei dem ein Gruppenmitglied stürzte und ich deswegen vom Rad musste, konnte ich nicht mehr folgen. Am letzten Anstieg artete das Ganze noch in Arbeit aus, als ich nach einem Defekt in der Abfahrt davor aus dem Rhythmus gekommen war, und ich bei ca. 30°C Gefahr lief zu überhitzen *Sternchensehn* Im Zielsprint konnte ich dann noch 2 Kontrahenten stehen lassen und kam auf dem 8. AK-Platz nach 4:41h ins Ziel. Richtig geil war’s!
Jetzt erst mal 2 Wochen Pause, dann geht’s beim Pfronten Bike Marathon weiter.