Tourbericht Danielumrundung am 11.03.2017
Wir trafen wir uns pünktlich um 10.00 Uhr am Startpunkt in Griesen am Grenzübergang. Schon beim Fertigmachen der Räder, der kurzen Begrüßungsrunde (es waren erfreulicherweise wieder zwei Nichtmitglieder mit an Bord) und beim obligatorischen Bike-Check konnten wir unser Glück mit dem Wetter kaum fassen, war es doch noch während der Woche unterirdisch schlecht mit heftigem Regen und hässlich kaltem Wind gewesen, und nun pünktlich zur Tour traumhafte Wintersonne.
Fröhlich gelaunt ging es am Bach Neidernach entlang auf der Forststraße in Richtung Plansee. Doch bereits nach wenigen Kilometern trafen wir auf den ersten Schnee. Wir dachten uns noch nichts dabei und sahen dies eher als Herausforderung an, wie man diese Passagen möglichst radelnd meistern konnte.
Bald hatte jeder seine Technik heraus und gerade an Stellen die von der Sonne noch nicht angesulzt waren, konnte man, eine gewisse Grundgeschwindigkeit vorausgesetzt, diese Schneefelder durchradeln. Natürlich waren auch Schiebepassagen dabei, aber während des Schiebens konnten wir uns an dem sagenhaften Bergpanorama berauschen. Nach einer guten Stunde erreichten wir dann den noch zugefrorenen Plansee.
Während der Rest der Gruppe pausierte, machte ich mich auf die Erkundung des eigentlichen Tourhighlights, dem südseitigen Trail entlang des Sees. Mit jedem Meter wuchs meine Zuversicht, dass wir heute diesen Trail werden fahren können bis ich auf zwei Wanderer traf, die umgekehrt waren, weil es teilweise total vereiste Stellen gab, die sie nicht einmal zu Fuß gehen wollten.
So wichen wir auf den nordseitigen Panoramaweg aus und waren total überrascht was uns da erwartete. Ein schmaler, fast 5 km langer Trail, durchsetzt mit teils ziemlich steilen Rampen bergauf, immer ca. 50 m oberhalb des Sees verlaufend und schneefrei…. Was für eine Entschädigung für die bisherige Plackerei.
Wieder an der Straße am westlichen Ende angekommen überquerten wir die Brücke, um zum Heiterwangersee zu traversieren. Doch auch hier war der nordseitige Weg noch total zugeschneit und nicht fahrbar. Anstatt ca. weitere 4 km zu schieben, entschieden wir auf der Straße in Richtung Reutte abzufahren und dann im Tal Richtung Heiterwang zu radeln.
Neben einem Kettenriss, welcher dank eines Kettenschlosses schnell behoben war, stellte sich diese Routenwahl ins Tal als ziemlich bescheiden heraus, denn wir hätten auf die Fernpassstraße ausweichen müssen, was angesichts des extremen Verkehrs uns allen zu gefährlich erschien. Nach einem kurzen Abgleich verschiedener Karten und GPS-Daten entschieden wir uns für den Forstweg in Richtung Mäuerle (1224 m). Das hieß weitere ca. 250hm zu meistern, aber dann mit einer entsprechenden Belohnung auf eine tolle Abfahrt. Bergauf musste wieder viel durch Schnee geschoben werden, am höchsten Punkt angekommen, erwartete uns ein trotz viel Schnee, wegen seiner ausreichenden Steilheit, fahrbarer Weg. Vincent und ich dachten uns an die gemeinsame Fatbike-Tour vor einigen Wochen zurückversetzt, nur diesmal mussten wir ohne Ballonreifen auskommen. Nachdem wir ca. 100 Tiefenmeter durch den Schnee gesurft waren, lag vor uns plötzlich ein völlig schneefreier S2-Trail durch den Wald, welcher uns direkt am Heiterwangersee ausspuckte.
Nach einer kurzen Einkehr, wir hatten schon ziemlich Zeit verloren, ging es weiter. Nachdem auch der am Fuße des Berges verlaufende Panoramaweg bereits gleich am Beginn schneebedeckt war, entschlossen wir uns auf dem schnellsten Weg auf der Straße bis Ehrwald zu fahren.
Doch nun machte sich der Kräfteverzehr durch die vielen Schneepassagen bemerkbar. Am Bahnhof Bichlbach hatte ein Teil der Gruppe genug für heute und nahm den Zug in Richtung Griesen, die anderen wollten es noch wissen und die Tour radelnd zu Ende bringen (Chapeau!!!). Fast gemeinsam erreichten wir den Ausgangspunkt.
Erschöpft und zufrieden klatschten wir uns ab.
Ich denke es war trotz der Überraschungen eine erlebnisreiche, wenn auch etwas andere Tour. Wieder wurde uns klar, wir betreiben eine Sportart in freier Natur und das im Winter.
Keep on Riding, Euer Martin