Von Steffi
Zu Gast im “Home of Lässig”
Am ersten Septemberwochenende 2022 machten sich 13 gut gelaunte Mädels auf den Weg zum “Home of Lässig” wie die Region Saalbach-Hinterglemm sich selbst beschreibt.
Der Freitag war für einen Großteil von uns noch ein voller Arbeitstag und weshalb sich jede Fahrgemeinschaft individuell auf den Weg nach Österreich machte. Zur Freude aller, schaffte es jede Gruppe pünktlich vor Küchenschluss im Hotel einzutreffen. Doch bevor das Essen bestellt wurde, musste man sich natürlich erst einmal lautstark schnatternd begrüßen. Wir waren ein bunt gemischter Haufen aus alten Hasen, Neumitgliedern, Trailprofis und Aufsteigerinnen. Jede von uns traf auf bekannte und neue Gesichter, was zu gleichermaßen interessanten und lustigen Gesprächen führte. Der sehr leckere und mehrmals aufgefüllte Aperol Spritz hat die Stimmung natürlich zusätzlich angehoben. Das Familiengeführte Hotel Schachner war ein hervorragender, liebevoller und aufmerksamer Gastgeber und brachte beim Abendessen die Herzen der überwiegend vegetarisch / veganen Radlerinnen zum Schmelzen.
Trotz des längeren und feuchtfröhlichen abends, trafen sich am Samstagmorgen alle pünktlich um 7:30 zum leckeren Frühstück. Um 8:30 mussten beim Bike Check noch die letzten Kleinigkeiten behoben werden und um 9:00 waren wir (fast) vollzählig an der Bergbahn. Elisabeth und Romina hatten nicht im Hotel, sondern im Camper übernachtet und kämpften auf ihrem Stellplatz noch mit gefräßigen Hühnern, verwaisten Rezeptionen und die begehrte Joker Card, die uns Ermäßigungen bei den Liftkarten ermöglichte. Nachdem auch diese Hürde genommen war, konnte der Biketag beginnen. Nachdem gemütlichen Einrollen auf der Blue Line, wechselten wir zum Highlight des heutigen Tages – dem Hacklberg-Trail. Bekannt ist Dieser für sein atemberaubendes Panorama, welches wir mit mehreren Fotostopps würdigten. Nach 2 Fahrten in großer Gruppe, teilten wir uns auf und erkundeten verschieden Trails mit fantastischen Ausblicken, fahrtechnischen anspruchsvollen Stellen und flowigen Passagen über Wiesen und Waldwege. Hier gibt es wirklich alles was das Trail-Herz begehrt. Eine Gruppe machte sich auf zum Panoramatrail, der auf halber Höhe an der Panoramaalm vorbeiführt, von der Steffi wegen des sehr leckeren Blaubeerschmarrn sehr schwärmte. Das ließen sich Martina und Irina nicht zweimal sagen und so wurde spontan eine Kaffeepause eingelegt. Da allerdings für den Nachmittag Regen und Gewitter angesagt war, galt es stets einen Blick auf die Wetter-App zu werfen.
Kurz vor 17:00 kamen alle Gruppen trockenen Hauptes wieder am Hotel an und löschten ihren Durst mit diversen Kaltgetränken auf der Hotelhoteleignen Terrasse. Als dann kurz nach 17:00 der Regen einsetzte, war der perfekte Zeitpunkt um Entspannung in der Sauna zu suchen und die müden Muskeln zu entspannen. Einzig die Kiefermuskulatur kam auf Grund der zahlreichen Erlebnisse, die man untereinander austauschen musste, nicht zur Ruhe. Einen würdigen Abschluss bekam der Abend durch das Grillbuffet des Hotels, welches mit Fisch, Fleisch, Wurst, Gemüse, Käse, verschiedenen Dips und Salaten wirklich keine Wünsche offen ließ. Und natürlich durfte auch an diesem Abend der ein oder andere Drink nicht fehlen.
Nach einer gefühlt viel zu kurzen Nacht, mit morgendlichem Nebelgrau und müden Armen und Beinen, fiel uns das Aufstehen am Sonntag nicht besonders leicht. Heut stand der Bikepark Leogang auf dem Programm. Nach einem gemütlichen Frühstück, Check out, Verteilung auf die Fahrgemeinschaften und 40 Min Fahrzeit, erreichten wir den Parkplatz des Bikeparks bei 15 Grad Außentemperatur und dicken Wolken. Was für ein Kontrast zum Vortag! Die eine oder andere zog sich gleich mehrere Schichten Langarmshirts an, um nicht zu (er)frieren. Die Astizbahn sollte uns zum Gipfel bringen und wartete schon beim Einstieg mit einer Herausforderung. Die Aufhängung für die Bikes war derart hoch angebracht, dass keine von uns eine Chance gehabt hätte, ihr Bike daran befestigen zu können. Doch zum Glück hatten wir unsere beherzte Barbara dabei, die dem muffeligen Bergbahnwart Beine machte und ihm entlockte, dass wir das Bike auch mit in die Kabine nehmen könnten. Die Fahrt bis zur Mittelstation verlief mitten im Nebel ohne Sicht und mit leicht gedrückter Stimmung. Doch dann, plötzlich, auf halber Höhe zwischen Mittel- und Bergstation, hatten wir die oberen Wolkengrenze passiert und uns eröffnete sich ein grandioses Alpenpanorama mit Sonnenschein und blauem Himmel. Einfach nur fantastisch! An der Bergstation angekommen, nutzten wir diese tolle Atmosphäre für zahlreiche Fotos und ein Gruppenerwärmungsprogramm, das auch andere Biker zu diversen Übungen motivierte.
Nachdem es in der Nacht heftig geregnet hatte, starteten wir mit dem relativ leichten Steinbergtrail. Ein Höhepunkt auf dieser Abfahrt ist die aus Holz gebaute Aussichtsplattform, die eine wunderschöne Fotokulisse darstellt und wir für zahlreiche Schnappschüsse nutzen.
Auch an diesem Tag haben wir 2 Gruppen gebildet, um jedem Fahrtechniklevel gerecht zu werden. Der Hangman 1, für die unerschrockenen Bikerinnen Sarah, Maika, Katharina, Barbara und Talisa kein Problem, forderte dagegen von Dèsirèe und Steffi alles an Fahrtechnik und Mut ab, was sie aufbringen konnten. Nach zwei gemeisterten Schlüsselstellen waren beide stolz und happy den Trail gewagt zu haben. Im Anschluss an diese anspruchsvolle Abfahrt, hatte Martina noch ein besonderes Schmankerl für uns bereitgehalten, den Antoniustrail. Ein sehr schmaler aber kaum abfallender Single Trail, der mitten durch den Wald, über Wurzeln, vorbei an dicken Baumstämmen und herabhängenden Ästen führt. Gespickt mit diversen North-Shore-Elementen überquert man zahlreiche kleine Flüsse und Schluchten und augenblicklich fühlt sich unmittelbar in den Urwald gebeamt. Ein echter Geheimtipp!
Nach zahlreichen weiteren Abfahrten trafen wir uns glücklich und ausgepowert bei untergehender Sonne zum abschließendem Pizzaessen auf der Terrasse der Talstation. Wir ließen das Wochenende Review passieren, fachsimpelten über Bikes und Parts und waren uns einig: Nächstes Jahr kommen wir wieder!
Doch nach der Verabschiedung kam erst die eigentliche Herausforderung. Die Fahrer der Fahrgemeinschaften hatten die undankbare Aufgabe Tetris mit den Bikes, Gepäck und Personen zu spielen, um auch alles wieder heil nach Hause zu bekommen. Hier waren nach den anstrengenden 2 Tagen, nun doch einige Nerven sehr dünn. So kam es, dass 2 Bikes ohne Vorderrad in dem Einen und die jeweiligen Vorderräder in einem anderen Auto mitfuhren. Nach einer fast staufreien Heimfahrt, sind alle Mädels und Bikes am späten Abend wohlbehalten in München angekommen.
Herzlichen Dank an Cosima, Anja und Martina für die Organisation, das Guiden, die Fahrtechniktipps, Eure Geduld und Eurer Einfühlungsvermögen! Ohne Euch wäre dieses tolle Wochenende nicht möglich gewesen.