Wir sind Bayrischer Meister

Wer unsere Posts auf Facebook verfolgt, der weiß es schon längst: Unser Pro-Athlet Max Holz hat sich in Böbrach den Titel “Bayrischer Meister XCO” in einem hart umkämpften Rennen gesichert. Maxi Maier fuhr auf Rang 5 und damit auch auf das Podest – beste Aussichten für die Deutsche Meisterschaft am kommenden Wochenende.

Nicht weniger erwähnenswert sind die Leistungen einiger Mitglieder bei der Salzkammergut Trophy. Bei extrem schlechten Wetterbedingungen (Regen und kalt) wagte sich Tobias auf die 211km lange A Distanz, die schlappe 7100 Höhenmeter hat. Nach über 13 Stunden im Sattel kam er als 18. in seiner Altersklasse ins Ziel. Hüseyin wählte die etwas kürzere B-Variante und musste “nur” 3848 Höhenmeter bewältigen, für ihn ja absolut kein Problem. Maxi entschied sich im Vorfeld für die 53 km lange Strecke E (Danke für das Bereitstellen der Bilder).

Neben Maxi und Max waren auch Sarah und Jörg in Böbrach bei den Bayrischen XCO-Meisterschaften am Start und nutzten den Sprint am Vortag im nahen St. Englmar als Vorbereitung. Jörg sicherte sich den 3. Platz in seiner AK, Sarah wurde 4. bei den Damen. Bei Maxi Maier lief das Finale leider nicht wie erwartet, er holte sich – in Führung liegend – einen Plattfuß 🙁

Wer sich das XCO-Rennen angeschaut hat, erinnert sich bestimmt an den Fahrer auf dem Fatbike: Chris Yeomans nutzte die Gelegenheit noch ein Rennen auf deutschem Boden zu fahren bevor es im August zurück in die USA geht. Auch er hatte jede Menge Spaß auf dem technisch anspruchsvollen, aber herrlichen Kurs. Seinen Rennbericht findet ihr ebenfalls hier – absolut lesenwert!

Never seen so many junior racers warming up on rollers

By Chris Yeoman

On a beautiful Sunday six MTB-Club-München members traveled to the Bayerischer Wald to try their luck in the Bayerische XCO Meisterschaft. Lars Willems, Max Holz and Maxi Maier in the Elite field, Sarah Wälde und Jörg Schmidtman in the Lizenz field, and me with my fatbike in the Hobby field. The course was a nice mix of endurance climbing through grassy fields and rooty, rocky technical sections through the trees, with an artificial rock garden after a drop-down over a buried car thrown in for good measure. There was a longish pipe covered with a board that one had to ride (no chicken way around), but the most dangerous spot ended up being a paper-covered wooden bridge right after a mud puddle. One had to turn on the bridge and slick tires on the bridge made for a lot of riders sliding off.

Lars had rotten luck—a broken freehub in warmup meant no racing for him. I know that Max and Maxi were racing because Jörg and Sarah occasionally mentioned their names as a blur went past. But I have no idea what the course looks like at that speed, so you will have to ask them how the race went. I can report that Max is Bavarian Champion and Maxi 5th in Herren Elite), Jörg was 9th in Herren II, Sarah 5th in Damen.

As for my race: Well, I lost contact with the main group on the first long, grassy hill. From then on, I passed some people in other classes that were part of the same overall run, but otherwise kept my spot not quite at the back of the pack for the whole race. I came in 14th in Herren II. I felt like I had neither the legs nor the right bike for the race, except for the rock garden. Nothing powers through a rock garden like a fat bike, but that was 10 meters of a 3km course… Nonetheless, a grand day out and thanks to Lars for the ride and to Jörg and Sarah for the company.

A few thoughts from my American perspective:

–I have never seen so many junior racers warming up on rollers in my entire life, and the sound all of those MTB tires on the rollers has not left me. In my nightmares, they pursue me as a pack of vengeful bees as I attempt an escape on my fat bike…

–In lots of ways the race seemed to me more like a cyclocross race on MTBs than the MTB races we have in the US. An XCO race in the US is likely to include far more trail and would usually have longer laps and longer total times. In talking with Lars, Sarah and Jörg I got the sense that Marathons in Europe are more like US XC races.

-The PA played basically the same type of music as at American races, except for “Final Countdown.” Is there something about mountain-biking that is inherently connected to adolescent guitar-rock from the 1980s?

Hätte, hätte, Fahrradkette

Von Jörg Schmidtmann

Innerlich sah ich die Kette tatsächlich schon auf dem Boden liegen, man lernt halt nie aus.

Beim Sprintrennen zur bayerischen Meisterschaft war der Podestplatz bereits vor dem Start sicher, da (mal wieder) nur 3 ältere Herren gemeldet hatten. Trotzdem durften wir vormittags in einem Prolog noch ausfahren, wer als erster zur Startlinie gehen darf (der Schnellste durfte sich die erste der vier möglichen Startpositionen aussuchen, dann der Zweitschnellste usw.). Entweder waren meine Beine ganz gut, oder die anderen beiden haben sich geschont, jedenfalls fuhr ich die schnellste Zeit, was mich schon mal ganz zuversichtlich stimmte. Während in den anderen Klassen noch die Viertel- und Halbfinale ausgefahren wurden, durfte ich die Beine hochlegen, so ein Sprint-Renntag zieht sich ganz schön. Stunden später stand ich wieder gut warmgefahren an der Startlinie im Finallauf, den richtigen Gang hatte ich eingelegt…..dachte ich zumindest. Irgendwie hatte ich unbewusst auf dem Weg zum Start den falschen Knopf gedrückt und die Kette lag auf dem kleinen Kettenblatt. 10 Sekunden vor dem Start ist das kein schöner Anblick. Ich nutzte also den kleinen Gang für einen Raketenstart, und hoffte, dass die Kette irgendwie den Weg aufs große Kettenblatt finden würde, was bei vollem Zug auf der Kette natürlich nicht funktionierte. Lautes Krachen bestätigte dies natürlich noch. Wider meinen Erwartungen lag die Kette aber nicht auf der Straße, sondern einfach nur auf dem kleinen Blatt. Der Schwung war weg, die Kette aber endlich da, wo sie hingehörte. Wie die vorherigen Rennen gezeigt hatten, war der Sieger meist derjenige, der nach den ersten 400 m vorne war, ich war ganz hinten. Im Zielsprint wurde es dann zwar noch knapp, dritter wurde ich trotzdem.

Den Samstag beschlossen wir mit einem ausgiebigen Streckencheck der XCO-Runde vom Sonntag und einem feinen Mahl im Brauerei-Gasthof Eck.

Nach einer Nacht auf dem Ponyhof waren wir gut ausgeruht, die Strecke hatten wir gut besichtigt, alle Schwierigkeiten waren bekannt. Komischerweise sieht das alles mit Puls 190 irgendwie anders aus, aber ich wollte die Spitze ja nicht kampflos wegfahren lassen. Damit bewegte ich mich wohl etwas über meinem Limit, denn ich machte an jeder schwierigen Stelle genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich hätte tun sollen. Sprich: Ich fuhr gegen jeden zweiten Baum und wurde nach hinten durchgereicht. Nach der zweiten Runde fand ich dann endlich meinen Rhythmus, machte wieder ein paar Plätze gut und hatte am Ende sogar Riesenspaß auf der Strecke. Mit zweimal in der Woche ‚radeln‘ wird man halt nicht bayerischer Meister, Spaß macht’s trotzdem.

XCE (Samstag): 0:01:27:11 hrs, AK 3. / 3

XCO (Sonntag): 0:59:18:51 hrs,  AK 9. / 18

Zum Glück nicht vom Holzsteg gefallen

Von Sarah Wälde

Samstag kurze Vorbelastung beim Sprint und Sonntag dann Kanonenfutter bei den BayrischenXCO-Meisterschaften, das klingt doch nach einem guten Plan!

Sprint/Eliminator in St. Englmar

Strecke: Eine Runde a 700m im Kurpark – kurzer Anstieg hoch, über mehrere kurze Treppen und Kieswege zurück zum Ziel!

Prolog: In 30 Sekundenabständen wurde einzeln gestartet. Zeit entscheidet über Halbfinalpaarungen (bei insgesamt 8 Damen je 4).

Mein Halbfinale: Rang 1, 4, 5 (das war ich) und 8 fuhren gegeneinander, die ersten zwei kamen weiter. Wahrscheinlich lag es an der optimale Startposition ganz rechts, meinem für mich doch explosionsartigen Start und meinem festen Willen weiterzukommen, dass ich am Ende als Zweite mir den Einzug ins Finale sicherte.

Finale: Mehr Realist als Optimist war mir klar, dass ich nicht um den Sieg fahren werde, aber es gibt ja auch noch den dritten Platz. Leider war mein Start nicht so optimal und ich bin als 4. oben “aufm Berg” angekommen, bergab war kein Vorbeikommen möglich. So setzte ich Marcel Kittel like auf den Zielsprint, hatte aber nicht ganz seine Beine und wurde “nur” Vierte, worüber ich jedoch mega happy bin.

Bevor es abends in der Brauereigaststätte Böbrach Stärkung gab, begutachteten wir noch die XCO-Strecke für Sonntag. Viel wurde darüber erzählt, jedoch konnte ich nachts ganz gut schlafen, was bedeutet, sie war gar nicht so schlimm und über den Holzsteg kann man ja auch rennen 😉

XCO-Rennen in Böbrach

Strecke: 4,3km langer Kurs mit allen Wurzelvariationen (Berghoch, bergab, in der Ebene, hängend, in der Kurve), Steinstufen, einem Rockgarden sowie einem eingebuddelten Auto, Wiesenanstieg, quierliger Anstieg im Wald, Holzsteg sowie rutschige Brücken. Diese Runde durften wir uns wir mal antun.

Start: dieser verzögerte sich aufgrund eines Sturzes im vorhergehenden Rennen. Unser Startfeld mit U17 m/w sowie U19 w und der Handvoll Damen sorgte schon vor der ersten Kurve für mehrere Stürze und Verkeilungen, vor dem ersten Trail hatte es sich zum Glück schon halbwegs entzerrt.

Runde 1: Hektisch, voll und schnell und nicht vom Holzsteg gefallen, dafür rutsche ich auf der Holzbrücke aus und fand mich plötzlich in den Brennnesseln wieder, konnte aber gleich weiterfahren. Ziemlich schnell wurden wir von den kurz nach uns gestarteten Senioren überholt, was auf dem Kurs doch für sehr viel Gefluche sorgte.

Runde 2: So langsam wurde ich ruhiger und versuchte den Abstand zu der vor mir liegenden Dame zu halten. Bergan konnte ich meiner Meinung immer etwas Boden gewinnen, was bergab wieder dahin schmolz.

Runde 3: Flaschenjunge Lars hielt mir meine Trinkflasche hin, wieder nicht vom Holzsteg gefallen und auch sonst alle Schikanen (inklusiver der lästigen Wurzel in einer Kurve) souverän gemeistert. Einzig die Dame vor mir musste ich ziehen lassen. Der Highlight ohne Frage war jedoch meine kurze Fahrt mit Fatbike-Chris, der mich ebenfalls im Männerfeld hinter mir startend eingeholt hatte.

Runde 4: Position 5, nach hinten ist Luft und der Abstand der beiden Damen vor mir vergrößerte sich nicht wesentlich zu mir, optimal; jetzt nur keinen Fehler begehen, sondern halbwegs sicher ins Ziel kommen. Dennoch war es gefühlt meine schnellste Runde, was es am Ende natürlich nicht der Fall war.

Fazit: ein super Rennen, mit dem 5. Platz auf dem nicht ganz so leichten Kurs mega zufrieden, ist dieses Rennen für das nächste Jahr schon fest eingeplant. Zudem war es super mit Lars, Chris und Jörg die Rennwurst zu essen und Maxi und Max zuzujubeln 🙂

Danke fürs Anfeuern und Bilder machen, Marion und Thomas. Lars, super Flaschenjunge warst du, und nächstes Mal ist dein Rad dann auch heil.

Einmal Hölle und zurück

Von Tobias Rübenach

Einmal Hölle und zurück- Der Leitsatz des härtesten MTB-Marathon Europas. Ich wusste nur nicht das es so kalt in der Hölle ist und auch nicht das sie so schön ist.

Der Start um 5:00 morgen starker Regen 10°C. Als es dann los ging gaben die ersten Reihen Vollgas, ich hatte mir eigentlich vorgenommen langsam loszulegen, ist ja schließlich nicht grade eine Kurzstrecke mit 211 km und über 7100hm. Aber ich wollte nicht den Anschluss an die ersten 200 Leute verlieren und so fuhr ich mit. Es ging nach oben, am ersten Pass, dem Raschberg dann hatte es abgekühlt auf 6°C und ich begann auszukühlen. Die Abfahrt machte es nicht besser und ich hatte gut zu tun um wieder Gefühl in die mit Wasser durchtränkten Hände zu bekommen.

Der Kälte und Nässe, war es dann auch der kleine Sturz beim Trailausgang nach der „ewigen Wand“ geschuldet, bei der ich mir leider die Hand so unglücklich Prellte das ich kaum noch Schalten konnte- egal weiter geht’s, der Traum lebte und ich fühlte mich überraschenderweise gut. Ich konnte einen guten Rhythmus finden und „tankte“ am Weißenbach auf. Die nächsten Stunden vergingen, still und heimlich. Bergauf bergab. Bloß nicht an den Regen und an den von eben diesem durchtränkten Boden denken. Wahnsinn was ein Rollwiderstand.

Nach ca. 130km der nächste Schock. Der Streckenverlauf wurde wohl kurzfristig geändert und so kamen wir nicht ein zweites mal am Weißenbach vorbei an dem ich die trockene Klamotten und Gels deponiert hatte- und ich hatte nur noch ein Gel für weitere 3000hm und 80km. Also an sämtlichen Labestationen nachfragen und ein wenig Charme spielen lassen um noch hier und dort ein Gel abzustauben. Am Salzberg dann wurde wirklich hart. Mir hats sauber den Stecker gezogen und ich musste meine Gruppe ziehen lassen. Also nicht stressen, kurz was essen mit dem Besenfahrer von der B-Strecke quatschen und weiter gings. Und wie! Endlich kam ich in einen Flow. Und was für einen. Die letzten Anstiege vergingen gut und ich konnte weiter Mitstreiter einsammeln. Insgesamt arbeitete ich mich von Platz 151 auf 91 im Laufe des Rennens vor.

Im Ziel dann stand die Endzeit von 13:17h auf der Anzeige. Platz 18 Ak. Einfach der Wahnsinn! Hätte ich nie erwartet.