Martin Bischof

MTB Trainer-C Breitensport / MTB-Guide

Begonnen hat es 2005 bei einer Tour zum Karwendelhaus mit bescheidener Ausrüstung, aber von der ersten Minute an voller Elan. Ich erinnere mich noch gut an die elendslange Auffahrt, die Spaghetti-Bolognese und das alkoholfreie Weißbier, auch an die schlechten und bei Regen nur mäßig funktionierenden V-Brakes meines Allerwelt-Hardtails bei der Abfahrt ins Rißtal, die schmerzenden Hände angekommen in Hinterriß, die Rückfahrt im Regen über Vorderriß und Wallgau zurück nach Mittenwald, an meinen total erschöpften Körper, aber mit einem Kopf voller Glückshormone. Da muss es wohl passiert sein, es war für das MTB-Virus wohl nicht allzu schwierig in meinen ausgelaugten Körper einzudringen…

Was nun folgt ist die Geschichte eines bis heute nicht ausgeheilten chronischen Infektes.

Zu Beginn der Behandlung wurden MOSER-Präparate verabreicht. Die ersten Behandlungserfolge stellten sich derart ein, dass die Symptome zumindest während der Woche in den Griff zu bekommen waren, allerdings an Wochenenden brachen Sie in teils heftigen Schüben immer wieder aus. Nachdem trotz längerer Anwendung es zu keiner wirklichen Veränderung des Krankheitsbildes kam, wurde mir angeraten, therapieunterstützend es mit mehrtägigen, am besten mehrwöchigen Aufenthalten in verschiedenen Regionen zu versuchen. Wir haben – meiner lieben Frau und meinen beiden Kindern gebührt hier mein aufrichtiger Dank – daraufhin auch die gemeinsamen Urlaube „bike-kompatibel“ gestaltet. Ich versuchte es an der Ostsee auf Rügen und Usedom, am Gardasee, in den Sibillinischen Bergen in den Marken, in den Dolomiten, in der Brenta, im Vinschgau, in der Alta Rezia, in den Zillertaler Alpen, in Griechenland auf Sithonia – dem mittleren Finger der Chalkidiki – (in der Hoffnung auf die heilende Wirkung des benachbarten, die Silhouette beherrschenden, heiligen Berges Athos), in Kroatien auf der Insel Brac, beim Freeride-Alpencross und …

Diese Maßnahmen hatten alle ihre positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf, die Symptome waren kurzfristig abgeschwächt, brachen aber einige Wochen nach der jeweiligen Therapie wieder aus. Nachdem bereits mehrere Jahre vergangen waren und sich das Virus weiterhin äußerst resistent gegen alle Therapien zeigte, wurde von behandelnder Seite eingestanden, dass die Heilungschancen gering seien und ich mich damit abfinden müsste, dass das Virus wohl mein weiteres Leben begleiten werde.

Um noch mehr über das Virus zu erfahren, müsste ich mich mit der Theorie, den Einzelheiten seiner DNA und seiner bevorzugten, gut getarnten Verbreitungswege (den Bike-Guides) beschäftigen, dachte ich mir. Den Einstieg machte ich mit der Trailscout-Ausbildung bei der DIMB im Juni 2016. Fasziniert und begeistert von den neuen Erkenntnissen beschloss ich noch tiefer in die Materie einzusteigen und schloss im Mai 2017 meine DIMB-Ausbildung mit der C-Trainer Lizenz ab.

Soviel zu dieser Geschichte….

In meiner übrigen Zeit außerhalb des Bikens leitete ich den letzten Jahren ein mittelständisches Unternehmen mit ca. 30 Mitarbeitern. Ich war lange mit mir selbst im Clinch, da das Biken in der Regel immer zu kurz gekommen ist. Bis mir das Schicksal mit einem deutlichen Wink zu verstehen gegeben, an dieser Gewichtung grundlegendes zu ändern und die Beschäftigung mit dem Mountainbiken mehr in den Mittelpunkt zu stellen.

In der Zwischenzeit bin ich in den Monaten Mai bis Oktober in den Alpen für verschiedene Veranstalter unterwegs und führe ein gutes Dutzend Alpencross-Touren, auch teilweise mit E-MTBs. Außerdem arbeite ich noch für unseren Partner HAPPY TRAILS als Guide und Trainer. Mit dem Verein habe ich nun neben meiner beruflichen Tätigkeit als Guide eine tolle Möglichkeit gefunden, meine Begeisterung für das Mountainbiken mit Euch zu teilen und an neue Mitglieder weiterzugeben.