Enduristen on tour …
…hieß es nun zum wiederholten mal in Latsch. Wie auch in 2020 sind wir in der wahnsinnig schönen restaurierten Ferienwohnung mit 16 Personen im Zentrum von Latsch unter gekommen und haben alle Trails in der Umgebung – ob aus eigener Kraft oder mit Shuttels&Gondeln unter die Stollen genommen.
Donnerstag (Tag 1 – von Maika)
Erst einmal Anreise. So ging es für die einen im Bus. Für die anderen im PKW nach Südtirol. Mittags haben wir uns dann alle bei Pizza und Espresso in der Pizzeria am Aquaforum kennen lernen können. Für die einen waren alles neue Gesichter, für die anderen gute Bekannte, sogar Freunde – waren doch sehr viele Wiederholungstäter dabei.
Nach den ersten Gewitterwolken und den ein oder anderen Regentropfen haben wir uns gut gestärkt mit Pizza auf den Weg zum Shuttle gemacht. Die ganze Gruppe wurde von Freeride Vinschgau zum Startpunkt für den Holy Hansen geshuttelt. Der Einstieg ist schnell passiert, da hinter dem Berg schon eine grummelige Wolke auf uns gewartet hat, die hie rund da auch schon ein Donnersignal von sich gegeben hat. Schnell die Schoner an und los ging es – die Jungs vor, die Mädels hinterher in eigen regierter Gruppe. Nach dem Flowigen Start und feinen Anliegerkurven haben technisch anspruchsvollere Passagen und einiges abverlangt. Aufgrund des drohenden Gewitters waren wir dann auch sehr flott wieder unten – haben den Aigen-Trail mit seinen 4 Spitzen Kehren am Ende gemeistert, bevor wir in Morter ausgespuckt wurden und über den Radweg pünktlich zu Beginn des Regens in der Ferienwohnung angekommen sind.
Die Jungs haben den Trail schneller bewältigt und haben im Anschluss noch eine Gondelfahrt zum Monte Sole genommen und die Steinplatten im Regen hinter sich gelassen.
Das Abendessen war bereits vorbereitet – so konnten wir uns von Julia mit Bruschetta und Linsenbolognese verwöhnen lassen. Mit vollem Bauch und glücklichen Gesichtern haben wir den Abend noch zusammen in der Scheune ausklingen lassen.
* An dieser Stelle noch einmal ein fettes DANKE an Julia für die Vorbereitung und das sehr leckere Essen!!! Hipp-Hipp-Hurra!!!
Freitag (Tag 2 – von Julia)
Am Freitag starten wir Mädels gemütlich gegen 9.30 zu unserer Tour zum Marmorbruch bei Göflan, die Jungs sind schon früher los, um mit Shuttle und per Bike den Start des Schartlkammtrails zu erreichen. Wir radeln erstmal an der Etsch entlang und legen einen Espressostop ein, bevor wir die Auffahrt in Angriff nehmen. Ist ja schließlich Urlaub und kein Trainingslager. Der Weg bergauf zieht sich, liegt aber angenehm meist im Schatten und ist mit seinem schneeweißem, glitzernden Marmor ein luxuriöser und zudem sehr griffiger Bodenbelag. Nach ca 900 hm am Stück erreichen wir die urige Göflaner Alm mit wunderschönem Ausblick, leckerem Essen und sehr freundlichem Wirt. So macht das Einkehren Spaß und deshalb gönnen wir uns noch etwas Sonne auf der Wiese, bevor wir unsere Trailabfahrt angehen. Das erste Stück ist nett zu fahren, danach wird es abenteuerlich, denn der Holzgruggweg, den wir eigentlich fahren wollen, ist kaum zu finden. Wir versuchen es trotzdem und verstricken uns immer tiefer im Gestrüpp, schieben deutlich mehr als dass wir fahren, da zudem der Weg auch noch ziemlich oft steil bergauf geht. Immerhin sind wir bestens mit Himbeeren und Walderbeeren versorgt. Der Holy Hansen, den wir am Donnerstag schon gefahren sind und den auch die Jungs im zweiten Abschnitt ihrer Tour abfahren wäre doch die deutlich bessere Wahl gewesen. Am Schluss haben wir immerhin noch einen schönen Trail mit ein paar fahrbaren Spitzkehren bis ins Tal und wir freuen uns auf die wohlverdiente Pizza. Am Ende des Tages stehen satte 1500 bergauf gefahrenen Höhenmeter auf der Uhr.
Samstag (Tag 3 – von Maik)
Heute erwartet uns buchstäblich der Höhepunkt der Ausfahrt: Mit dem Piz Umbrail bezwingen wir heute ein Gipfel auf 3033m. Dafür heißt es zunächst früh aufstehen, damit wir um 07:30 Uhr das Shuttle erreichen, das uns erst einmal aufs Stilfserjoch befördert. Hier schiebt ein Teil der Gruppe hoch zum Rifugio Garibaldi, um auf einem malerischen, kurzen Trail den letzten Schlaf aus den Augen zu reiben. Anschließend beginnt der ca. 600 Hm lange Aufstieg auf den Gipfel, der es in sich hat. Im unteren Teil steil, aber noch auf dem Pedal zu bewältigen, zeigt der Berg spätestens in der zweiten Hälfte des Anstiegs, dass er nichts für schwache Nerven ist: In der dünnen Luft sind die letzten Höhenmeter nur mit dem Rad auf den Schultern zu bewältigen. Hier sind Konzentration, Trittsicherheit und Teamgeist gefordert! In der linken Hand das Stahlseil des Steigs, rechts das Bike, helfen wir uns gegenseitig durch die kniffligsten Stellen bis zum Gipfel. Am Gipfelkreuz reißt die Wolkendecke auf und gewährt uns einen einzigartigen Blick aufs Stilfserjoch und den Ortler. Wow!
Jetzt beginnt der angenehme Teil des Tages: Über 1000 Tiefenmeter feinster alpiner Trailgenuss! Am Anfang noch schroff und steinig, im Mittelteil flowig, dann noch einmal technisch und mit Spitzkehren durchsetzt genießen wir jeden Meter. Dazu fantastisches Bergpanorama. Ein Highlight!
Im Tal angekommen rollen wir entspannt aus dem Val Müstair zurück ins Vinschgau. Nun erstmal Gelato und Espresso! Nach der Stärkung gibt’s noch einen Nachschlag: Die einen treten entspannt nach Latsch zurück, die anderen nehmen den Zug und legen noch einen Downhill auf dem Monte Sole nach.
Unser alpines Abenteuer hat uns heute allen ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert.
Sonntag (Tag 4 – von Cosima)
Viel zu schnell ist unser verlängertes Endurama Wochenende in Latsch zu Ende gegangen. Tag 4, Sonntag, begannen wir sehr zeitig und emsig mit einem schnellen Frühstück bevor dann jeder mit auf- und zusammenräumte um unser traumhaftes Zuhause mit einem lachenden und weinenden Auge für den letzten gemeinsamen Biketag zu verlassen.
Auf dem Programm stand, nach dem BikeBergsteigen des Vortags zur Erholung und um möglichst viele Tiefemeter mitzunehmen Liftfahren an der Tarscher Alm. Nach und nach trafen alle 16 Endurama Liebhaber am Parkplatz ein und in kleinen Gruppen rollten wir alle einige Male den Barbarossa Trail herunter. Eine Tiefenmeter gesamt bzw. Top to Bottom Challenge durfte bei einigen der motivierten Gravity Jungs natürlich nicht fehlen. Zum Mittag wurde dann noch einmal in großer Runde ein letztes Mal einkehrt. Obacht für alle Nachahmungstäter- die Portionen in der Tarscheralm sind immer riesig und am besten teilt man sie sich zu zweit. Eine große Runde Espresso (geliebte Tradition der Gruppe) durfte auch nicht fehlen. Nach dem Abschied teilte sich die Gruppe auf, ein paar wollten den RoatBrunn Trail runter nach Latsch fahren, während die anderen den Barbarossa Trail zum Abschied fuhren und dann zum Teil Vereinsbus und Autos für die RoatBrunn Fahrer nach Latsch brachte. Fazit in Sachen Wohlergehen und Materialverschleiss nach den 4 Biketagen – ein platter Reifen im RoatBrunn Trail, ein glimpflicher Sturz mit Resultat kaputte Bremse, und das bei 16 Teilnehmern. Was für ein toller Trip. Ein großer Dank gebührt Maika und Leander für die herausragende Organisation vom Trip mit Tourenplanung, Unterkunft, leckerem Essen. Wir hoffen und freuen uns auf Latsch Endurama 2022 :-).