Hirschberg-Tour mit zwei Abfahrten
„Wecke den Hirsch in Dir“ – könnte das passende Motto für unsere Idee sein, Mitte Dezember den Hirschberg in Angriff zu nehmen. Im Tal bekamen wir nach der Ankunft ziemlich schnell kalte Finger. Dabei war es fast schon traurig mit anzusehen wie die Schneekanonen bereit standen und die Pistenmarkierungen schon gesteckt waren, nur der Schnee und die Skifahrer blieben aus. Macht uns aber gar nichts, wir waren ja zum Radfahren hier und nicht um im Schnee zu spielen — dachten wir.
Die steile Auffahrt wärmte uns recht schnell von innen her, so stellte sich eine gute Stimmung ein und alle waren noch frisch für den Weg nach oben. Wir kamen recht schnell in die ersten Schneefelder, und die Straße war aufgrund des vom Forstverkehr recht komprimieren Schnees immer rutschiger bergauf zu fahren. Durchdrehende Hinterräder brachten uns ab und an aus der Balance, trotzdem war der Untergrund nach unser aller Befinden erstaunlich griffig. Irgendwann trennte sich unser Weg von den plattgefahrenen Autospuren und dann ging’s durch 10-20 cm Schnee bergan. Da zollten wir natürlich alle unseren Tribut, die Kondition und Geschwindigkeit leidete etwas darunter, wir waren aber trotzdem allesamt flott unterwegs. Der Schnee konnte uns nichts anhaben.
Als wir den Einstieg zum ersten Trail gefunden hatten, trafen wir auf ein sehr nettes älteres Wanderer-Pärchen, die sehr umgänglich waren und nichts an der von uns gewählten Art der Fortbewegung auszusetzen hatten. Danke, hat uns gefreut. Als wir letztendlich in die Abfahrt einbogen, waren wir allesamt überrascht, Guides inklusive, wie wenig Schnee auf den Trails lag. Der Boden war super-griffig. Sogar war der Trail bei diesen kalten Bedingungen fast noch besser zu fahren, da im Sommer oft Wasser über die Steine läuft und diese Stellen sehr rutschig macht. Es hat jedenfalls allen tierisch Freude bereitet über die teils sehr unterschiedlichen Passagen zu rollen, hüpfen oder zu donnern. Einzig die Länge des Trails war nicht ganz zufriedenstellend — leider wurde der Trail im Zuge eines Neubaus einer Forststraße im Jahr 2014 stark verkürzt.
Von der ersten Abfahrt belustigt beschlossen wir, auch noch den zweiten Teil der Tour wie geplant zu fahren, obwohl wir schon einige Zeit verbraucht hatten und im Winter die schnell hereinbrechende Dunkelheit bedacht werden muss. Allerdings hatten wir noch etwas Puffer und so machten wir uns an die zweite Auffahrt, diesmal fast ausschließlich über Schnee und tiefere Schneefelder. Nur wo die Sonne eine Chance hatte, längere Zeit den Forstweg zu bestrahlen, war für uns etwas Schotter zu sehen. Aber auch der zweite anstrengende Part der Tour hatten wir ratz fatz hinter uns gebracht, an dieser Stelle auch ein großes Lob an die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die allesamt topfit waren, konditionell wie fahrtechnisch, und eine recht homogene Gruppe ergeben haben. Zwar haben wir die zweite Auf/Abfahrt etwas abgekürzt, da wir doch immer die Uhr im Blick hatten, aber das hielt keinen davon ab die verbleibende Abfahrt zu genießen. Der Trail den wir fuhren war der Hirschberg Classic — no more words needed.
Am Ende konnten wir uns nur noch durch Hirschlaute verständigen, so hatte uns der Berg heute verwandelt.
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Wir wünschen schon einmal Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!