Premieren, Meisterschaften und eine Kur
Viele Top-Fahrer haben alljählich die Deutsche Meisterschaft als Ziel, so natürlich auch wieder Max und Maxi. Doch 3 Wochen davor gab es noch eine ganz besondere Premiere zu feiern, denn auch für David und Leon gab es erstmals eine Deutsche Meisterschaft der Gehörlosen.
Gemeinsam in einem Rennen mit „hörenden“ fuhren die beiden mit um den ersten Titel überhaupt. Leon konnte als jüngster Teilnehmer als 2. direkt auf das Podest fahren, David schlug sich ebenfalls super und schnappte sich die Holzmedaille.
Ein voller Erfolg für die unermüdliche Arbeit der beiden! Ihr seid so super, macht weiter so!!!
Bei der „richtigen“ DM fuhr Max Holz ein solides Rennen und wurde 11. mit knappen Rückstand auf die vorderen Plätze. Bei Maxi Maier lief es nicht ganz so rund, Sturz, Kettenschaden, dafür aber großer Kampfgeist und als 30. (und bei weitem nicht letzter) zu Fuß ins Ziel.
Tobias holte sich bei der 12 Stunden EM in Dießen am Ammersee einen Drehwurm bis die Füße glühten.
Dass Peter eine besondere Art von „Kur“ mag, haben viele schon geahnt, diesmal war der Kurort Bad Griesbach, statt aber im Kurpark zu Wandeln wurde ordentlich „geballert“.
1.Deutschen XCO-MTB-Meisterschaften für Gehörlosen in Pracht
1.Juli 2018 – Erste offizielle Deutschen XCO-MTB-Meisterschaften im rheinland-pfälzischen Pracht (NRW)
wurde von mein Sign-MTB-Kollege Timo Winkelmann organisiert. Er wurde am 16.Juni 2018 in Frankfurt am Main
bei der Deutsche Gehörlosen Sportverband mit der Spartentagung Radsport zu neue MTB-Beauftragte gewählt.
Insgesamt 19 Teilnehmern hatten sich für die Meisterschaft angemeldet.
Das Wetter war sehr heiß und auf der Route lag staubige, schmale und unbefestigte Trail mit vielen Baumwurzeln.
Nicht nur das, sondern die Abfahrten und die Bergfahrten insgesamt hatten uns auch schwerer gemacht.
Mit Spannung und Aufregung standen wir vor der Startline. Wir konnten uns noch nicht messen, wer bessere Radler
war. Es wurde zuvor noch keine Meisterschaft gemacht.
Leon Baumgärtner und David Herb waren auch vor Ort dabei und hatten seine Beste gegeben. Insgesamt drei Drops,
steile Abfahrten, lange steile Bergfahrt, dutzende Kehren mussten wir uns gegen andere Wettstreiter ankämpfen.
Eine Runde betrug ca. 3km und 150Hm.
Nach dem Ziel belegte Leon Baumgärtner als jüngste Fahrer den 2.Platz. David Herb belegte den 4.Platz. Der erste
Platz belegte Max Jehle, der Nationalkader-Fahrer, das Rennen souverän mit großem Vorsprung. 6 Teilnehmern hatten
sich während des Rennens aufgegeben.
Die gehörlosen Radler wurden für das Rennen extra Nummerschild an Rücken angeklebt. Die hörenden Fahrer konnten
sie dann erkennen, dass sie für die Ankündigung der Überholung nicht hören können. Eine Gebärdensprachdolmetscherin war
auch vor Ort. Insgesamt hatte die Veranstaltung sehr spitze verlaufen. Die Teilnehmern, Zuschauer, Mitstreiter
und selbst Veranstalter waren froh und begeistern.
12h EM Diessen am 28.07.18
Gestern ging´s mal wieder rund. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ganze 34 mal eine Strecke von knapp über 7km mit 123hm.
Aber von Anfang an. Um 8:00Uhr ging´s los. Ich hatte mir vorgenommen die ersten 3 Runden etwas schneller zu fahren um dann auf ein gemäßigtes Tempo zu kommen mit dem ich den Tag über durchfahren können sollte. Doch kam ich schon in der 2ten Runde mit einem anderen Fahrer zusammen mit dem ich mich gut unterhalten konnte und gemeinsam Druck machte. Wir teilten die Arbeit gut untereinander auf. Leider spürte ich schnell, dass meine Füße an diesem Tag in den Schuhen nicht gut funktionieren würden. Das anfängliche unwohlsein wurde schnell zu starken impulsartigen Schmerzen die nach ca. 4h nicht mehr auszuhalten waren.
Also rein in die alten Ersatzschuhe. Kaum losgefahren merkte ich, dass das die viel weicheren Schuhe eine falsche Cleatposition hatten. So musste ich nochmal stehen bleiben, die Schrauben sauber machen, und die Cleats neu montieren. Wegen des ganzen Stresses hatte ich dann aber das Essen vollkommen vergessen und ich hatte mit Schwindel zu kämpfen. So war ich dann gezwungen eine längere Pause zu machen. Glücklicherweise schaffte ich es die Kohlehydratspeicher wieder aufzufüllen und so konnte ich die letzten 5h nochmal Gas geben und alles geben.
Im Ziel standen dann 236km auf dem Garmin- und leider „nur“ ein 4ter Platz in der Hauptklasse. Einer muss ja die Holzmedaille mit „Heim“ nehmen.
Vielen Dank an meinen Bruder Andreas und meine Mutter hier Stellvertretend mein Stiefvater Ralf genannt die aber 10 Uhr vormittags die Versorgung sicherstellten.
UUUUnd eine ganz herzliche Gratulation an meine Tanja die sich mit 26 Runden aufs Podium in ihrer Ak kämpfte.
Ballen im Kurwald
Peng! Einklicken, all out durchsprinten, und ab in den Trail hinein. Das hat gepasst! Muss es auch, wenn es nach dem Start nach wenigen Metern direkt schon in die erste technische Sektion geht. So schauts nämlich aus auf dem Bad Griesbacher CC-Kurs. Soll mir recht sein, diese lästigen Start-Anstiege zum Auseinanderziehen des Feldes braucht kein Mensch. Als 4. oder 5. nach Start von den billigen Plätzen reihe ich mich ein, perfekt. Es geht in moderatem Tempo durch den ersten Teil des 2km langen Kurses. Auf schönem weicher Wald-Trail mit engen Kurven und vielen Wurzeln ist wohldosierte Ent- und Beschleunigung gefragt. Außerdem findet sich unterwegs ein Table-artiger Drop, den man besser nicht übersteuert. Doch dann der zweite Teil der Strecke: kurzer steiler Stich, und dann auf Schotter-Parkwegen mit permanentem Anstieg zurück ins Ziel. Die Mitstreiter explodieren förmlich, und ziehen vorbei. Nach Start und Ziel schließe ich im Trail wieder auf, dieses Spielchen geht noch für 1, 2 Runden so. Dann hat jeder sein Tempo gefunden, und man leidet bei knapp 30 Grad gemeinsam dem Ziel entgegen. Auf dem Weg dahin schaffe ich es jedoch unerwartet Boden gut zu machen, und arbeite mich etwas nach vorne. Die Watt-Explosion vieler Mitstreiter in der ersten Runde will nun bezahlt werden, hehe.
Im Start-Ziel-Bereich herrscht fantastische Stimmung, jede Runde dort vorbei gibt einem die Energie, die bitter nötig ist, um dieses Rennen zu Ende zu fahren. Jeder wird gefeiert als wäre er der Führende. Zu dumm wenn man kein Team in der Feed Zone hat, das einem eine neue Flasche reicht. Dennoch rolle ich als 5. durchs Ziel, nach vorne und nach hinten ordentlich Luft. Die Beine krampfen, der Durst ist groß, das innerliche Grinsen auch. Regeneration gibts anschließend bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen in familiärer Atmosphäre, wie man es beim Sparkassen-Cup gewohnt ist.